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Der Triestiner Versicherer Generali verkauft seine Deutschland-Sparte Generali Leben an den Abwickler Viridium

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Italiens größter und Europas drittgrößter Versicherer Generali verkauft die Deutschland Tochter Generali Leben mitsamt seinen Altpolicen an den Lebensversicherungsabwickler Viridium. 89,9 Prozent an der Generali Leben gehen an das Unternehmen bei Frankfurt, das vom US-Finanzinvestor Cinven und der Hannover Rück kontrolliert wird. Dies geht aus einer Mitteilung des Triestiner Versicherers hervor. Generali Leben – mit rund vier Millionen Versicherungsverträgen – wird mit knapp einer Milliarde Euro bewertet.

300 Mitarbeiter, die das 37 Milliarden schwere Portfolio betreiben, sollen in eine neue Servicegesellschaft ausgelagert werden. Noch nie wurde ein so großes Lebensversicherungsportfolio an einen Abwickler verkauft. Die deutsche Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) prüft den Deal, eine Bestätigung der Übernahme steht noch aus.

Hohe Renditeversprechen

Lebensversicherer kämpfen seit Jahren mit den anhaltenden Niedrigzinsen. Die hohen Renditeversprechen für alte Verträge mit einem Garantiezins von bis zu vier Prozent können sie am Markt kaum erwirtschaften. Abwickler wie Viridium stehen daher bereit, die Vertragsbestände zu übernehmen und die Verträge der Kunden bis zum Ablauf weiterzuführen.

Generali will eine Minderheitsbeteiligung an Generali Leben behalten – und hat die Option, zehn Prozent an Viridium erwerben. Der Verkauf stand seit Monaten zur Diskussion. Der Versicherer aus Triest hat in seinem Geschäftsplan 2016-2018 vorgesehen, nicht strategische Beteiligungen im Wert von rund einer Milliarde Euro abzugeben.

Dieses Ziel wurde erreicht. Erst kürzlich wurde der Verkauf der Generali Belgium an den bermudischen Lebensversicherer Athora Holding bekannt. Der Deal im Wert von 540 Millionen Euro soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 abgeschlossen werden. Inzwischen wurden Tochtergesellschaften in den Niederlanden, Liechtenstein, Irland und Südamerika (Panama, Kolumbien, Guatemala) veräußert. Weitere Verkäufe stehen angeblich in Portugal und Griechenland, sowie in Asien (Philippinen) bevor. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 6.7.2018)