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Scott Pruitt stand oft und lange in der Kritik. Nun musste er zurücktreten.

Foto: AP Photo/Andrew Harnik, File

Washington – Der umstrittene Chef der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, ist am Donnerstagabend zurückgetreten. Das gab US-Präsident Donald Trump via Twitter bekannt.

Trump hatte sich bisher immer hinter Pruitt gestellt. Anfang April verteidigte er den EPA-Chef gegen den Vorwurf der Verschwendung von Steuergeldern. Pruitt mache "großartige Arbeit", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die hohen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen begründete der US-Präsident mit "Morddrohungen", die der Behördenchef wegen seines "mutigen Handelns" erhalte.

Trumps damalige Wortmeldung folgte einem Bericht des "Wall Street Journal", wonach der Stabschef im Weißen Haus, John Kelly, dem US-Präsidenten nach einer Reihe negativer Schlagzeilen einen Rücktritt Pruitts empfohlen hatte. Pruitt gilt als loyaler Gefolgsmann Trumps, insbesondere bei der Abschaffung von Umweltregulierungen durch seine Behörde.

Rücktrittsaufforderungen

Pruitt machte mit seinen ausufernden Reisekosten von sich reden sowie mit seinem Wunsch nach zusätzlichem Sicherheitsschutz, außergewöhnlichen Lohnerhöhungen für vertraute Berater sowie mit einem verdächtigen und für ihn vorteilhaften Mietgeschäft mit der Frau eines Lobbyisten, während dieser ein Anliegen mit der EPA verhandelte.

Im April unterschrieben mehr als 170 Kongressmitglieder der oppositionellen Demokraten einen Brief, in dem sie Pruitt zum Rücktritt aufriefen. Mindestens drei republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus verlangten ebenfalls seinen Rücktritt oder seine Entlassung.

Am Montag sorgte ein auf Facebook veröffentlichtes Video für Aufsehen, in dem eine Frau Pruitt in einem Restaurant zum Rücktritt auffordert. Der EPA-Chef solle diese Konsequenz ziehen "aufgrund dessen, was Sie der Umwelt und unserem Land antun", sagte die Lehrerin Kristin Mink mit ihrem Kind auf dem Arm in dem Video. Sie kritisierte, dass Pruitt die Umwelt nicht schütze und den menschengemachten Klimawandel leugne. (red, APA, 5.7.2018)