Auf welches der vier Spiele freuen Sie sich am meisten? EAs Koop-Shooter Anthem, Sonys Zombieapokalypse Days Gone, Microsofts mehrfach verspätetes Actionspektakel Crackdown 3 oder den dystopischen Shooter Metro Exodus?

Foto: EA / Anthem

Es gibt noch Fälle, in denen Videospiele wirklich dann erscheinen, wenn sie fertig sind. Doch in den allermeisten Fällen hat das einstige Mantra des Kultstudios id Software nur noch symbolischen Charakter. In der Regel werden in diesem digital perfektionierten Markt Produkte heute zu jenem Zeitpunkt herausgebracht, der für die Herausgeber am gewinnbringendsten erscheint.

Ein Problem, das sich den Produzenten hier Jahr für Jahr wieder stellt: Die potenziell lukrativste Zeit vor Weihnachten ist besonders hart umkämpft. Aus Angst davor, zwischen den größten Marken unterzugehen, weichen Hersteller daher gerne auf das Folgequartal aus – am besten noch vor Ende März, um die Einnahmen dem aktuellen Finanzjahr anrechnen und die Anleger trotz schwächerem Weihnachtsgeschäft glücklich stellen zu können.

Geschäftsschädigendes Miniweihnachten?

Dadurch haben sich Februar und März in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem Art Mini-Weihnachtsgeschäft nach Weihnachten für Gamer entwickelt. Wird der finanzschwache Jänner noch zur kurzen Pause genutzt, prasseln in den beiden Folgemonaten dank eines immer dichteren Angebots haufenweise Spiele auf Konsumenten herein.

2019 wird trotz all dieser Vorkenntnisse ungewöhnlich hart umkämpft starten. Denn die Suche nach dem besten Veröffentlichungszeitpunkt hat für zahlreiche kommende Produktionen und deren Marketingexperten ausgerechnet zum 22. Februar 2019 geführt. Gleich vier Blockbuster, darunter EAs Koop-Shooter Anthem, Sonys Zombieapokalypse Days Gone, Microsofts mehrfach verspätetes Actionspektakel Crackdown 3 und der dystopische Shooter Metro Exodus sollen alle an diesem einen Tag in den Handel kommen.

Unerzwungenes Kräftemessen

Damit könnte der 22. Februar 2019 theoretisch zum teuersten Tag für Fans werden, die an all diesen Games interessiert sind und sich bei Neuanschaffungen und Vorbestellungen nicht zurückhalten können. Das setzt natürlich voraus, dass wirklich alle Hersteller bei diesem Termin bleiben werden. So schön es zu sehen ist, dass es noch Branchen ohne Absprachen gibt, so wahrscheinlich ist es nun, dass letztendlich doch einer der Herausgeber den Schwanz einziehen und sich einen neuen Termin suchen wird. Denn von einem unerzwungenen Kräftemessen hätte schließlich niemand etwas.

Die Frage ist bloß, welches Game den potenziell teuersten Gaming-Tag des Jahres umschiffen wird. Crackdown 3 wurde bereits mehrfach verschoben, Days Gone ist eine neue, noch unbekanntere Marke, Anthem dürfte das größte Marketingbudget auffahren und Metro Exodus hat wohl zwar die kleinste Maschinerie hinter sich, baut aber auf eine eingeschworene Anhängerschaft. Gut, dass es im März auch noch ein paar schöne Wochenenden gibt. (zw, 6.7.2019)

Diese Games könnten uns 2019 bewegen!
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