Nach langem Warten und unter großem Andrang hat Ende Mai der Xiaomi-Store in der Shopping City Süd in Vösendorf eröffnet. Das markierte den offiziellen Start des chinesischen Herstellers in Österreich. Auch Mobilfunkanbieter "3" nahm die Handys mittlerweile in sein Sortiment auf.

Dabei bleibt es aber nicht. Mit dem Mi A1 liefert auch der A1-Diskonter Yesss ein Xiaomi-Gerät an Vertragskunden. Die Storebetreiber wollen weitere Filialen eröffnen, unter anderem auch direkt in Wien. Und die Präsenz des Herstellers im Einzelhandel wächst weiter: Die Handy gibt es seit kurzem auch bei Mediamarkt und bei dessen Schwester Saturn zu kaufen.

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Das aktuelle Flaggschiff, Mi Mix 2S, fehlt derzeit noch im Mediamarkt-Aufgebot.
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Fünf Modelle, kein Flaggschiff

Damit ist Xiaomi auch in den Regalen von einem der größten Elektronik-Retailer des Landes aufgeschlagen. Fünf Modelle führt man aktuell: Das Mi A1 mit Android One sowie vier Handys der stark budgetorientierten Redmi-Reihe in Form des Redmi 5, 5 Plus, 5A und Note 5A. In Kürze soll außerdem auch Zubehör für die Geräte erhältlich werden. Das aktuelle internationale Flaggschiff, Mi Mix 2S, fehlt hingegen.

"Aufgrund der verstärkten Nachfrage nach der Marke Xiaomi haben wir entschieden, jene Produkte in unser Sortiment aufzunehmen", heißt es von Mediamarkt und Saturn auf Anfrage des STANDARD. Über welche Kanäle man die Geräte ankauft, etwa über den kroatischen Distributor, der auch hinter dem SCS-Store steht, beantwortete man nicht. Eine Ausweitung auf weitere Produktkategorien – Xiaomi bietet auch Elektroscooter, Staubsaugroboter und viele andere Geräte an – wird "laufend" evaluiert.

Rund 1.000 Menschen harrten der Eröffnung des ersten Xiaomi-Stores in der SCS bei Wien.
DER STANDARD

Für Fans bedeutet dies eine weiter erleichterte Verfügbarkeit. Saturn und Mediamarkt unterhalten österreichweit insgesamt über 50 Filialen und verkaufen Geräte auch über ihren Online-Store. Schon zuvor boten Importhändler die Geräte über das Internet an. Kleinere heimische Einzelhändler führten eine wechselnde Auswahl auch vor Ort.

Europa ist Xiaomis Plan B

Ursprünglich hatte Xiaomi den US-Markt anvisiert. Nach den wachsenden Spannungen zwischen den chinesischen Machthabern und der Trump-Regierung, die zuletzt in gegenseitige Embargos eskaliert sind, scheint der Konzern nun stattdessen auf Westeuropa zu setzen.

Das könnte in unseren Breitengraden stark etablierte Hersteller wie Samsung oder Huawei in Bedrängnis bringen, zumal der neue Konkurrent seine Geräte bei vergleichbarer Hardware deutlich billiger anbietet.

Konkurrenz wird reagieren müssen

Samsung deckt selbst ein großes Spektrum an Geräten ab, im Einsteiger-Bereich führt man etwa die J-Serie, in der Mittelklasse die A-Reihe. Huawei wiederum hat "G"-Modelle und "Lite"-Varianten seiner Flaggschiffe. Dazu gibt es mit "Honor" eine eigene Diskontschiene.

Der Marktstart von Xiaomi könnte seinen ebenfalls chinesischen Rivalen – der sich gegenüber der Futurezone betont gelassen gibt – dazu bewegen, diese nun auch offiziell in Österreich einzuführen. Zwar werden die Geräte von manchen Anbietern verkauft, müssen dafür aber aus Deutschland importiert werden, wo Honor sich bereits eine Präsenz aufgebaut hat. (gpi, 29.07.2018)