Den Haag/Wien – Die Niederlande haben iranische Botschaftsmitarbeiter ausgewiesen. Der niederländische Geheimdienst AIVD sprach am Freitag von zwei Personen, die bei der Botschaft akkreditiert gewesen seien. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Niederländischen Medien zufolge wurden die Personen am 7. Juni ausgewiesen.

In europäischen Regierungs- und westlichen Geheimdienstkreisen war von den vergangenen beiden Monaten die Rede. Das niederländische Außenministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Ein hochrangiger iranischer Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Diese ganzen Festnahmen und Ausweisungen gehören zum Versuch unserer Feinde, die Bemühungen um eine Rettung des Atomabkommens zu stören."

Wiener Botschaftsmitarbeiter festgenommen

Belgien hatte Anfang Juli die Festnahme von zwei Belgiern iranischer Herkunft bekanntgegeben, die einen Bombenanschlag auf iranische Oppositionelle geplant haben sollen. In Deutschland sei zudem ein Diplomat der iranischen Botschaft in Österreich festgenommen worden. Drei weitere Festnahmen von Personen iranischer Herkunft gab es französischen Justizkreisen zufolge in Frankreich.

Der Iran hat jede Verwicklung zurückgewiesen. Die USA haben sich im Mai aus dem internationalen Wiener Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen. Die anderen Unterzeichnerstaaten – Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland – wollen dagegen an dem Vertrag festhalten. Bei einem Außenministertreffen dazu am Freitag in Wien wurde dazu kein Durchbruch erzielt. (APA/Reuters, 6.7.2018)