Die Anbieter wollen E-Bikes auch im Logistikbereich zu mehr Attraktivität verhelfen. Für Nutzer langsamerer E-Bikes wird eine Versicherungspflicht diskutiert.

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Friedrichshafen – Elektroantriebe, neue Akku-Technologien und Vernetzung stehen im Zentrum der am Sonntag gestarteten deutschen Fahrradmesse Eurobike mit rund 1.400 Ausstellern. Weitere große Themen seien Lastenräder sowie E-Mountainbikes, hieß es beim Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Dessen Geschäftsführer Siegfried Neuberger sprach von einer "Innovationswelle" in der Branche.

Das Thema Vernetzung nimmt bei der Eurobike einen größeren Raum ein. Der Schweizer Anbieter Stromer beispielsweise hat eine Cloud-basierte Plattform entwickelt, über die Radfahrer künftig mit anderen Verkehrsteilnehmern kommunizieren oder navigieren können. Standardmäßig gibt es schon Funktionen wie die Motor-Feinjustierung oder die Sperre und Ortung des Fahrrads über die App.

Ein weiterer Trend ist, wie ZIV-Chef Neuberger sagte, das E-Mountainbike: "Es kommen immer mehr Modelle und Produkte auf den Markt." Dies erweitere die Zielgruppe um jüngere Generationen.

Die Fahrradverkäufe hätten sich seit dem Jahresbeginn weiter positiv entwickelt, berichtete der Verband zur Eurobike. Im ersten Quartal habe zwar der kühle März die Stimmung getrübt, dafür hätten aber im zweiten Quartal beste Wetterverhältnisse die Absatzzahlen getrieben. Bis zum Jahresende könnten die Verkaufszahlen bei E-Bikes auf bis 900.000 Einheiten steigen. Zudem könnten Geschäftsmodelle wie Leasing oder Angebote im Logistikbereich E-Fahrräder populärer machen. Es gibt derzeit aber auch eine Diskussion um mögliche Versicherungspflichten für Nutzer langsamerer E-Bikes ("Pedelecs").

Heuer richtet sich die Eurobike erstmals ausschließlich an Fachbesucher. Sie dauert drei Tage – statt vier wie in den Vorjahren. Bisher war die Schau am letzten Tag für alle Interessierten geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt rund 43.000 Besuchern. Die gut 1.400 Aussteller kommen aus 50 Ländern. (APA, 8.7.2018)