Jerusalem – Ein israelischer Minister hat in einem politisch heiklen Schritt den Tempelberg in Jerusalem besucht. Die rechtsgerichtete Nachrichtenwebsite Arutz Sheva zeigte Landwirtschaftsminister Uri Ariel von der national-religiösen Partei Jüdisches Heim am Sonntag vor dem muslimischen Felsendom. Besuche von israelischen Politikern dort hatten in der Vergangenheit wiederholt gewalttätige Proteste ausgelöst.

In einem israelischen Radiosender beklagte Ariel nach seinem Besuch die "drakonischen" Beschränkungen für Juden auf dem Tempelberg. Aktuell dürfen nur Muslime dort beten – in der Al-Aksa-Moschee. Juden dürfen den Tempelberg zwar besuchen, gehen zum Gebet allerdings zur Klagemauer.

Besuchsverbot

Wegen der Gefahr von Ausschreitungen hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Ministern und Abgeordneten im Jahr 2015 untersagt, das Gelände rund um die Al-Aksa-Moschee und den Felsendom zu besuchen. Der Tempelberg ist die drittheiligste Stätte des Islam und die heiligste des Judentums.

Seit der vergangenen Woche erlaubt das Parlament Politikern Besuche wieder unter bestimmten Bedingungen. Etwa müssen sie sich mit der Polizei abstimmen und dürfen dort keine Reden halten, wie es in Anweisungen des Parlamentspräsidenten Juli Edelstein hieß. (APA, 8.7.2018)