Googles Content ID, jener Filter, der laufend automatisiert Urheberrechtsverletzungen bei Inhalten auf Youtube prüft, ist dafür bekannt, immer wieder Fehleinschätzungen zu treffen. So auch bei dem in Holland bekannten Youtuber Paul Davids, der regelmäßig Musik hochlädt und seinen Zuschauern erklärt, wie die BBC berichtet. Der Influencer erklärt seinen 625.000 Abonnenten in einem Video: Bei einem seiner eigenen Lieder soll eine Urheberrechtsverletzung vorliegen, weswegen es gesperrt wurde.

Selbst produziert und trotzdem gesperrt

Das zwei Jahre alte Video beinhaltete nur Musik, die er selbst produziert hatte – und wurde gesperrt, weil sie ein fremdes Urheberrecht verletzt haben soll. Ein anderer Youtuber hatte seine instrumentale Musik genommen, Gitarre gespielt und dazu gesungen – was Youtube nun als Originalinhalt erkennt. Das bedeutet auch, dass Davids das Video nicht mehr monetarisieren kann, sondern dass die Person, die das neue Lied veröffentlichte, das Geld für den alten Song bekommt.

Paul Davids

Als Davids den anderen Youtuber kontaktierte, erklärte dieser er ihm, dass er seine Musik aus dem Netz heruntergeladen hatte und sie ausgebaut habe. Er bat ihn auch darum, sie weiter nutzen und monetarisieren zu können. Davids erlaubte ihm dies, da er nicht erwartete, noch viel Geld mit dem Video zu verdienen.

Content ID macht immer wieder Fehler

Jedoch zeigt der Vorfall die Tücken von Content ID – wer ein fälschlicherweise gesperrtes Video wiederherstellen möchte, muss nur einen langwierigen Prozess gehen, um zu beweisen, dass es sich um eigene Inhalte handelt. Auch geschieht es immer wieder, dass der Kontext nicht korrekt erkannt wird – etwa werden Urlaubsvideos mit urheberrechtlich geschützter Musik im Hintergrund gelöscht. (red, 8.7.2018)