Der Ultraboost Parley ist nachhaltig – insofern, als in ihm das Plastik aus elf Pet-Flaschen wiederverwertet wird. Plastik, das auf den Malediven gesammelt, zu Chips geschreddert und dann in Taiwan in spezielle Parley-Garne verarbeitet wird. Ab einem Recyclinganteil von 50 Prozent dürfen Produkte das Parley-Logo tragen. Im Vorjahr waren das weltweit über fünf Millionen Paar Schuhe, etwa zwei Millionen mit dem Drei-Streifen-Logo.
Das Problem dahinter sprach Adidas-Österreich-PR-Chef Kovacic am Badeschiff, der "Homebase" der schicken "Adidas Runbase"-Community, von sich aus an: Obwohl der Parley zu 85 Prozent aus recyceltem Plastikmüll besteht, sind in der Zwischensohle Materialien verarbeitet, deren genaue Inhaltsstoffe kein Schuhhersteller wirklich kennt ("das ganz grausliche Zeug"): Die anderen sprechen das Thema halt lieber nicht an – und hoffen, dass keiner fragt.
Denn dann müsste man einen zweiten, ebenso unangenehmen Punkt ansprechen, den Kovacic ebenso nicht ausließ: Laufschuhe sind Präzisionswerkzeuge, der Materialmix muss exakt passen – und zwar überall und immer. Bei gesammeltem Recyclingmaterial ist genau das nicht einfach, höflich formuliert. Darum haben andere Schuhe, etwa der an diesem Tag ebenfalls präsentierte Solarboost, eine weit niedrigere Recyclingquote. Beim Solar sind es etwa sieben Prozent. Kovacic: "Das ist ein echtes Dilemma: Wenn man einen Schuh aus reinem Recyclingmaterial herstellt, also auch die Zwischensohle, ist er als Laufschuh unbrauchbar. Man bekommt zumindest Knieschmerzen. Gleichzeitig haben wir uns aber zum Ziel gesetzt, bis 2020 keine Industrial-Plastics mehr zu verwenden – nur ist absolut unklar, ob das zu schaffen ist."