Apples Bezahldienst Apple Pay soll in den kommenden Monaten auch in Österreich starten.

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Apple Pay soll in den kommenden Monaten in Österreich starten. Dies wurde dem STANDARD von zwei unterschiedlichen Quellen zugetragen. Der Dienst ist seit Oktober 2014 in den USA verfügbar. Mit dem Service ist es unter anderem möglich, bei ausgewählten Händlern mit iPhone oder Apple Watch schnell zu zahlen. Ein eigenes Konto und NFC kommen hierbei zum Einsatz. In einigen europäischen Ländern ist der Dienst bereits verfügbar, österreichische Nutzer hatten hier bisher das Nachsehen.

Wie Apple Pay funktioniert.
Apple

In einigen europäischen Ländern schon verfügbar

Auf Anfrage bei Apple wurde die Ankunft von Apple Pay in Österreich nicht bestätigt, vielmehr wurde um Geduld gebeten. In Europa ist der Dienst bereits unter anderem in Frankreich, Italien, Dänemark, Polen und Russland verfügbar. Unicredit, der Mutterkonzern von Bank Austria, bietet Apple Pay in Italien bereits an. Auf STANDARD-Anfrage wurde auf die Payment Service Austria (PSA) verwiesen, die die Verhandlungen mit Apple für alle Banken führen. Sollte es hier zu einer Einigung kommen, wird die Bank Austria den Dienst auch in Österreich anbieten. PSA selbst sagte dem STANDARD, dass man mit Apple bereits verhandelt, aktuell aber noch nicht sagen kann, ob und wann in Österreich Apple Pay starten wird.

Lukratives System für Apple

Für den Konzern ist der Bezahldienst ein lukratives Geschäft. Bei jeder Zahlung soll Apple 0,15 Prozent der Rechnungssumme mitschneiden und auch bei Transaktionsgebühren einen Diskonter-Tarif erzielt haben – zumindest bei US-Banken. Welche Konditionen mit anderen teilnehmenden Banken und Kreditkarten-Unternehmen verhandelt wurden, ist nicht bekannt. Das US-Unternehmen brüstet sich aber damit, besonders hohe Sicherheit und geringes Betrugsrisiko zu bieten.

Wie man Geld in Apple Pay an Kontakte verschicken kann.
AppleInsider

Apple Pay im Web, Apps und im Messenger

Apple Pay bietet mittlerweile auch die Möglichkeit im Web und in Apps zu bezahlen. Auch der Versand von Geldmitteln ist über den hauseigenen Messenger iMessage möglich. Verifiziert werden Transaktionen über Touch ID beziehungsweise Face ID, bei Besitz eines iPhone X. Android-Besitzer können mit Google Pay auf ein ähnliches Service zurückgreifen. Der Dienst ist in Österreich ebenso nicht verfügbar. In Deutschland ging Google Pay kürzlich an den Start, auch dort müssen iPhone-Nutzer aber nach wie vor auf Apple Pay warten.

NFC-Durchdringung in Österreich bereits gegeben

Fraglich ist zuletzt, ob Apple mit dem Service auch hierzulande erfolgreich sein kann. Etliche heimischen Banken haben ihre Karten mit der NFC-Funktion ausgestattet, auf diesem Wege sind somit schnelle Zahlungen bereits möglich. Das größte Alleinstellungsmerkmal verbleibt somit die Möglichkeit, dass man mit Apple Pay im Web und Apps zahlen und Bekannten schnell Geld schicken kann. Ob dies reicht, um den heimischen Markt zu erobern und wann der Dienst nun tatsächlich hierzulande startet, wird sich weisen. (dk, 11.7.2018)