In den letzten Tagen haben es bereits die Spatzen von den Dächern gepfiffen, jetzt wird es offiziell: Mit dem Surface Go hat Microsoft seine beliebte Tablet-Reihe um einen neuen Eintrag erweitert. Im Vergleich zu anderen aktuellen Surface-Geräten fällt das neue Modell vor allem durch zwei Faktoren auf: Es ist vergleichsweise günstig und auch der bisher kleinste Eintrag in Microsofts Produktlinie.

Anklänge

Mit seinem Zehn-Zoll-Bildschirm ist das Surface Go eine Art indirekter Nachfolger des Surface 3. Dazu passt auch der Verkaufspreis von 449 Euro, mit dem Microsoft sein neues Gerät als direkten Konkurrenten für aktuelle iPads positioniert. Zuletzt hatte sich das Unternehmen mit dem Surface Pro oder dem Surface Book vor allem auf den Profibereich konzentriert.

Das Surface Go ist ein Zehn-Zoll-Tablet.
Grafik: Microsoft

Rein äußerlich behält Microsoft die aktuelle Designlinie bei, das Surface Go wirkt also wie eine geschrumpfte Version des Pro-Modells. Es zeichnet sich durch einen Bildschirm im 3:2-Verhältnis aus, der eine Auflösung von 1.800 x 1.200 Pixel aufweist. Auffällig ist allerdings auch der große Rahmen rund um den Bildschirm, andere aktuelle Tablets setzen hier auf einen schlankeren Look. Es gibt zwei Kameras an Vorder- und Rückseite (5 beziehungsweise 8 Megapixel), wobei jene an der Front zur Autorisierung mittels Windows Hello genutzt werden kann.

Aufstellung

Auch beim Surface Go gibt es einen Kickstand, mit dem das Gerät rasch aufgestellt werden kann, sowie einen Micro-SD-Kartenslot und eine klassische Kopfhörerbuchse. Neu hinzugekommen ist ein USB-C-Anschluss (USB 3.1), der den proprietären Surface-Connect-Anschluss von Microsoft ergänzt. Der Surface Pen der Pro-Modelle kann hier ebenfalls genutzt werden, muss aber separat erworben werden. Das Gewicht liegt bei 522 Gramm, die Bauhöhe wird mit 8,4 Millimetern angegeben.

Performance

Der zentrale Unterschied im Vergleich zum aktuellen Pro-Modell liegt bei der Leistungsfähigkeit: Das Surface Go muss sich mit einem Intel Pentium Gold 4415Y zufriedengeben, einem Dual-Core-Chip aus der Kabby-Lake-Generation. Letzteres stellt eine gewisse Überraschung dar, heißt dies doch, dass Microsoft hier nicht zu einem aktuellen Intel-Chip gegriffen hat, sondern zu einem aus der Generation davor. Im Vergleich zum mehrere Jahre alten Surface 3, das noch mit einem Quad-Core-Atom-Prozessor ausgestattet war, soll sich der Performancezuwachs mit 30 Prozent denn auch in engen Grenzen halten. Microsoft spricht von einer bewussten Entscheidung, da der betreffende Chip ein lüfterloses Design ermöglicht habe. Der Akku soll dabei rund neun Stunden durchhalten, verspricht der Hersteller.

Das offizielle Launch-Video zum Surface Go.
Microsoft Surface

Auswahl

Microsoft bietet zum Start zwei unterschiedliche Ausführungen des Surface Go an: Eine mit 4 GB RAM und 64 GB eMMC-Flash, die zum erwähnten Preis von 449 Euro zu haben ist. Wer hingegen 8 GB RAM und eine deutlich flottere 128 GB SSD haben will, muss dann schon 599 Euro bezahlen. Beide Modelle sind derzeit nur mit WLAN ausgestattet, LTE-Ausführungen sollen ebenso zu einem späteren Zeitpunkt folgen wie ein Modell mit 256 GB SSD.

Als Betriebssystem nutzt das Surface Go Windows 10S, das sich durch diverse Beschränkungen auszeichnet, etwa dass die verfügbare Software auf den Microsoft Store begrenzt ist. Allerdings ist es auch möglich, kostenlos auf ein vollständiges Windows 10 Home zu wechseln. Wer Windows 10 Pro benötigt, muss dann 50 Euro aufzahlen.

Mit dem Surface Go zielt Microsoft zwar primär auf den Consumer-Markt ab, trotzdem gibt es auch einige Accessoires, die für Arbeitsaufgaben gedacht sind.
Grafik: Microsoft

Verfügbarkeit

Das Surface Go kann ab sofort vorbestellt werden und soll ab 2. August in den ersten Ländern verfügbar sein, in Österreich soll es dann am 28. August so weit sein. Als Accessoires gibt es ein Surface Go Type Cover um 99 oder 129 Dollar (für die mit Alcantara überzogene Version) sowie eine Maus um 34,99 Dollar. (Andreas Proschofsky, 10.7.2018)