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Bei Großveranstaltungen könnte künftig die Technologie aus der Steiermark zum Einsatz kommen.

Foto: Reuters/Vera

Großveranstaltungen wie Musikfestivals, Sport-Events oder Volksfeste stellen für die Sicherheits- und Einsatzkräfte eine große Herausforderung dar. Um den Überblick zu behalten, kommt bereits viel Sensorik zum Einsatz. Die Forschungsgesellschaft Joanneum Research entwickelt Monitorig-Systeme, in denen die multisensorischen Daten intelligent zusammenführt werden.

Zwischenfälle erkennen

Mit der Größe von Veranstaltungen steigen die Ansprüche an die Organisatoren, dafür zu sorgen, dass die Sicherheit der Besucher gewährleistet bleibt. Damit Sicherheits- und Einsatzkräfte möglichst effektiv auf kritische Situationen bei Events mit 20.000 Menschen und mehr reagieren können, muss die Entstehung und Entwicklung kritischer Zwischenfälle zuerst einmal rasch und richtig erkannt werden. Die Verfügbarkeit eines aktuellen und umfassenden Lagebildes hat daher hohe Bedeutung, schilderte Alexander Almer vom Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie der Joanneum Research im Gespräch mit der APA.

Verknüpfung von Sensordaten

Hier setzt das Projekt "Monitor" der Grazer Forschungsgesellschaft an. Almer und seine Kollegen setzen auf die Verknüpfung vieler verschiedener Sensordaten: Über mehrere Kanäle, wie optische Bilder oder Wärmebilder aus luftiger Höhe von Hubschraubern, Ballonen oder Flugzeugen oder Kameras auf Quads werden Daten vor Ort aufgenommen und Informationen abgeleitet. Hinzu kommen private Sicherheitskräfte, die ebenfalls mit Datenhelmen mit Kameras und Tonaufnahmesystem ausgestattet sind. "Security-Mitarbeiter können beispielsweise bei turbulenten Situationen oder einer entstehenden Rauferei sofort Bild-, Ton- und Textnachrichten an die Zentrale schicken", schilderte Almer. Doch auch in die andere Richtung funktioniert das System: So kann der Einsatzleiter den jeweils Betroffenen wichtige Informationen und Anweisungen über die Applikation auch zurück übermitteln. "Somit ergibt sich ein Bild der Gesamtsituation, da unser System all diese Informationen zusammenführt", fasste Almer zusammen.

Analyse von Personenströmen

Durch computerunterstützte Analyse von Personenströmen werde beispielsweise auch die frühzeitige Erkennung kritischer Situationen wie überhöhte Menschendichte, Staubildung oder turbulenter Personenflüsse möglich. Alle Informationen werden über verschlüsselte Kanäle der Einsatzleitung übermittelt und können laut Almer innerhalb der eigenen Organisation sowie bei Bedarf auch innerhalb weiterer zuständiger Organisationen wie Feuerwehr oder Rettung verbreitet werden.

Zusammenarbeit mit Einsatzkräften

Entstanden ist die Initiative zu diesem vernetzten Sicherheitsmanagement durch die enge Zusammenarbeit der Joanneum Research mit Sicherheits- und Einsatzkräften. Die Umsetzung und Erprobung erfolge im Rahmen zweier durch die Forschungsgesellschaft FFG sowie zweier im Rahmen des österreichischen Sicherheitsforschungs-Förderprogramms "KIRAS" durchgeführten Projekte. (APA, 10.07.2018)