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Um nur einen Cent nach London: Der Ansturm der Interessenten brachte die Server der Airline Level zum abstürzen.

Foto: REUTERS/Luke MacGregor/File Photo

Solange der Vorrat reicht ... Der Trick funktioniert praktisch seit aller Ewigkeit. Künstliche Verknappung lautet das ökonomische Prinzip. Teuer und selten ist die Methode, zu der Luxusanbieter greifen. Überschaubare Menge und fast geschenkt, das ist die andere Möglichkeit.

Der jüngste Zuwachs am Flughafen Wien, der Billigflieger Level, griff unlängst zur zweiten Variante. Um nur einen Cent nach London (inklusive Steuern und Gebühren), so lautete das für viele unwiderstehliche, für Umweltbewegte allerdings eher unmoralische Angebot. Die British-Airways-Mutter IAG stellte mit dem Start ihres Billigablegers in Wien die schon länger hier abhebende Billigkonkurrenz in den Schatten. Diese ist mit Einstiegspreisen von 19,99 Euro zwar ultrabillig – aber um ein Zigfaches teurer als die Aktionstickets von Level. Kostspielige Werbung hat sich Level damit erspart.

Ansturm auf Billigtickets

Die Reisewilligen griffen zu. Und das auch mitten in der Nacht, das Angebot galt am 3. Juli zwischen 0.01 und 23.59 Uhr. Der Ansturm der Interessenten führte zu Serverzusammenbrüchen und Problemen bei der Bezahlung. Auf der Facebook-Seite von Level beklagten viele, dass sie zwar eine Buchungsnummer hätten, aber der Bezahlvorgang nicht abgeschlossen werden konnte. So mancher, der ein Ticket ergattern konnte, postete unter den entsprechenden Artikeln feixend, wie viele günstige Tickets er bekommen hat.

Zum ersten Mal hebt Level am 17. Juli nach Palma de Mallorca und London-Gatwick ab. An Bord werden auch Passagiere sein, die dafür nur einen Cent bezahlt haben. Aber eben nur manche. Die Tickets um einen Cent gab es nicht immer für hin und retour. Die zweite Strecke wäre so teuer gewesen, dass man gleich gar nicht bei einem Billiganbieter hätte buchen müssen. Dass nur mit Handgepäck geflogen werden darf, liegt auf der Hand. Mit rund 25 Euro je Zusatzgepäckstück muss gerechnet werden. Und was sagen die, die Level schon ausprobiert haben? Wenn man absolut schmerzbefreit ist, ist es okay. (Regina Bruckner, 12.7.2018)