Der katarische Sender BeIN Sports hat die Übertragungsrechte für die WM in Russland 2018 und Katar 2022 – wegen der Golf-Krise besitzt er in Saudi-Arabien aber keine Sendelizenz mehr.

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Moskau – Im Streit um illegale Übertragungen eines in Saudi-Arabien aktiven Senders hat Katar, der WM-Gastgeber von 2022, internationale TV-Anstalten und Fußball-Verbände zum Handeln aufgerufen. "Jede Verletzung der Rechte von TV-Sendern, für die diese viel Geld bezahlt haben, ist absolut nicht fair", erklärte Nassir al-Chatir, Vizechef des WM-Organisationskomitees, der deutschen Nachrichtenagentur dpa.

"Alle Sender, auch die nicht direkt betroffen sind, sollten Stellung beziehen. Alle Verbände sollten ebenfalls Farbe bekennen. Wir dürfen nicht vergessen, dass für alle Verbände die TV-Einnahmen das Hauptgeschäft sind", betonte al-Chatir. Hintergrund der Debatte ist die derzeitige politische Krise zwischen Katar und Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain sowie Ägypten. Diese Staaten hatten vor etwas mehr als einem Jahr eine Blockade über das Emirat verhängt und die Grenzen geschlossen, da es angeblich Terrorismus unterstützt.

Sender ohne Lizenz

Die Übertragungsrechte für die WM in Russland und das Turnier 2022 liegen für die arabische Welt beim katarischen Sender BeIN Sports – dieser aber besitzt in Saudi-Arabien wegen der Golf-Krise keine Sendelizenz mehr. Der Sender BeoutQ zeigt deshalb in Saudi-Arabien Spiele, ohne dafür die Rechte zu besitzen. BeIN Sports wirft ihm vor, seit Oktober Inhalte auszustrahlen, die er vom katarischen Kanal und von anderen Sendern stehle.

Die FIFA hatte während der WM erklärt, dass "ein Piraten-Sender namens BeoutQ illegal" Spiele zeige. Der Weltverband versuche, "alle Optionen auszuloten, um die Verletzung von Rechten" zu verhindern. (APA/dpa, 11.7.2018)