Hunde wurden noch nicht als Zusteller eingesetzt, sehr wohl aber Katzen. Das Experiment scheiterte.

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Von Schoko-Briefmarken, einem schwimmenden Postamt und Katzen als Postboten: Zehn kuriose Fakten zum Postversand:

1. Mädchen mit der Post verschickt: Im Jahr 1914 wurde die fünfjährige May Pierstorff für 53 Cents auf dem Postweg zu ihrer Großmutter von Grangeville (Idaho) nach Lewiston (Idaho) verschickt. Zu dieser Zeit war der Preis für den Versand von Hühnern — alle Tiere, die unter 50 Pfund schwer waren — günstiger als eine Zugfahrkarte. Das Mädchen wurde durch den Postboten persönlich ans Ziel gebracht. 1920 wurde es in den USA verboten, Menschen per Post zu schicken.

2. Schoko-Briefmarken: In Belgien wurden im Jahr 2013 500.000 Briefmarken hergestellt, die nach Schokolade rochen und schmeckten.

3. Schwimmendes Postamt: Das Boot "JW Westcott II" in Michigan ist das einzige schwimmende Postamt der Welt. Es wird seit 1949 als offizielles Postamt genutzt und bringt die Post auf Schiffe, die den Detroit River passieren. Das 14 Meter lange Boot hat sogar eine eigene Postleitzahl, die US-Postleitzahl 48222. Wer an die Crew eines solchen Schiffes Post schicken möchte, der adressiert diese wie folgt: "Name des Schiffes, Marine Post Office, Detroit, Michigan, 48222." Die Post wird den Schiffen zugestellt, wenn sie den Detroit River durchfahren — dafür werden in der Regel Seile und Eimer benutzt.

4. Musikalische Briefmarke: 1973 stellte Bhutan eine Briefmarke her, die die Nationalhymne spielen konnte, wenn sie auf einen Plattenspieler gelegt wurde.

5. Tierische Postboten: Im belgischen Lüttich wurden im Jahre 1870 Katzen dafür benutzt, um Briefbündel aus der Stadt in die umliegenden Dörfer — in einem Radius von 30 Kilometern — zu befördern. Selbstverständlich war dieses Experiment erfolglos.

6. Wertvolle Briefmarke: Eine seltene 1 Cent-Briefmarke aus Britisch-Guayana wurde 2014 in New York für 9,5 Millionen US-Dollar versteigert. Der Vorbesitzer war 2010 im Gefängnis gestorben, er saß wegen Mordes an einem Olympischen Ringer ein.

7. Kalorien je Briefmarke: Jedes Mal, wenn man an einer Briefmarke leckt, isst man ein Zehntel einer Kalorie.

8. Unterirdisches Lager: In Kansas City im US-Bundesstaat Missouri gibt es einen Markenservice, der sich in einer Kalksteinhöhle 150 Meter unter der Erde befindet. Hier herrschen die perfekten Bedingungen, um den guten Zustand der Briefmarken zu gewährleisten. Dort lagern Briefmarken im Wert von 400 bis 600 Millionen US-Dollar.

9. Briefmarken-Befeuchter: Im Viktorianischen Zeitalter wurde es als notwendig erachtet, einen so genannten "Stamp Licker", eine Maschine zum Befeuchten der Briefmarken, zu erfinden. Zwar wurde letztendlich keine Maschine, aber ein mechanisches Gerät zum Benetzen der Briefmarken entwickelt.

10. Wiederverwertung von Briefmarken: Im Jahre 1849 wurde es in Frankreich verboten, bereits verwendete Briefmarken zu waschen oder zu reinigen. In einem Zeitraum von sechs Jahren wurden insgesamt 15.000 Menschen in Frankreich angeklagt, da sie gegen dieses Gesetz verstoßen haben — darunter waren auch einige Briefmarkensammler.

11. "Die Simpsons" als Ladenhüter: Bei manchen der genannten Fakten würde wohl selbst Homer Simpson der Mund offen stehen. So muss es auch der amerikanischen Post ergangen sein. Sie blieb auf sage und schreibe 682 Millionen Briefmarken mit den Konterfeis der "Simpsons" sitzen. Die Sondermarken waren zum 20. Geburtstag der amerikanischen Kultserie im Jahr 2009 herausgebracht worden. (red, 27.7.2018)