"Hier hat alles für mich begonnen." Inmitten der schroffen Felsen von Hovs Hallar rekapituliert Margarethe von Trotta die Anfangsszene von Das siebente Siegel: der düstere Himmel, ein schwarzer Vogel, die Felsen, das Meer, Max von Sydow. Von Trotta kennt jede Einstellung, jede Überblendung. Dabei hatte sie sich 1960 fast widerwillig in Bergmans Film zerren lassen. Eine Initiationserfahrung. Wie so viele Künstlerdokumentationen wird auch diese als "Suche" betitelt. Doch natürlich hat von Trotta ihren Bergman längst gefunden.

Beruflich und privat Ingmar Bergman eng verbunden: die Schauspielerin Liv Ullmann.
Foto: Börres Weiffenbach / Filmladen

Auf der Suche nach Ingmar Bergman ist eine Auftragsarbeit zum 100. Geburtstag Bergmans und also eher ein Sammeln von Stimmen – unter anderem Liv Ullmann, sein Sohn Daniel Bergman, Olivier Assayas, Mia Hansen-Løve – wie auch eine Rekapitulation der eigenen Beziehung. Schließlich tauchte ihr vielfach ausgezeichnetes Werk Die bleierne Zeit auf der Liste von Bergmans Lieblingsfilmen auf. Nicht ohne Stolz erzählt von Trotta, dass sie unter den Genannten die einzige Frau ist.

Trailer zu "Auf der Suche nach Ingmar Bergman".
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Auch wenn von Trotta keine neuen Perspektiven auf Bergman wirft, hört man den Gesprächen, die auf kluge Weise mit Filmausschnitten montiert werden, gerne zu. Ruben Östlund freut sich richtig, zu Bergman befragt zu werden. In Schweden würde das niemand tun. Er wird dem "feindlichen" Bo-Widerberg-Lager zugerechnet. (ebu, 11.7.2018)