"Wäre die Szene ohne Kontext jemals an die Öffentlichkeit gelangt, hätte sie ein schreckliches Bild hinterlassen."

Foto: Mafia 3 / Hangar 13 / Take-Two

Das Gangster-Racheepos Mafia 3 schreckt vor heftigen Gewaltdarstellungen nicht zurück. Bereits die ersten Trailer zum 2016 erschienen Action-Game ließen keine Zweifel daran, dass Hersteller Hangar 13 mit Blut und Gedärmen ebenso für Aufsehen sorgen will, wie mit dem politisch polarisierenden Setting im fiktiven New Orleans der Post-Vietnamkrieg-Ära.

Laut Produzent Andrew Wilson hätte der ursprüngliche Anfang von Mafia 3 allerdings noch mehr Leute vor den Kopf gestoßen. Ursprünglich war eine kalte Eröffnung vor der finalen Einleitungssequenz geplant, der so brutal und kontrovers war, dass die Entwickler sich letztendlich nicht nur dagegen entschieden, sondern als Vorkehrungsmaßnahme gegen Leaks auch sämtliche Inhalte diesbezüglich von den Servern löschten.

"Hätte ein schreckliches Bild hinterlassen"

"(Die Szene) existiert nicht mehr", bestätigte Wilson in einem Vortrag auf der Develop Conference in Brighton (via Eurogamer). "Denn wäre sie ohne Kontext jemals an die Öffentlichkeit gelangt, hätte sie ein schreckliches Bild hinterlassen."

Game-Director Haden Blackman wollte man die Szene implementieren, da sie erklärt hätte, weshalb sich Protagonist Lincoln dazu entschloss, sich freiwillig für den Einsatz in Vietnam zu melden. Die gelöschte Einstiegssequenz zeigte einen vom italienischen Mob durchgeführten Überfall auf Lincoln und dessen Freunde, der in einem Gewaltexzess ausartete. Dabei tötete Lincoln einen Polizisten, bevor er fliehen konnte.

Richtige Entscheidung

Ein Problem sei gewesen, dass der Einstieg nicht nur für Aufruhr gesorgt hätte, sondern auch erst nachträglich hinzugefügt wurde und es daher in der Geschichte des Spiels kaum Referenzen darauf gab. So wirkte die Eröffnungsszene aufgesetzt. "Es war so ein heikles Thema und wir arbeiteten einige Monate daran. Daher war es schmerzvoll, die Szene zu streichen. Doch rückblickend war es absolut die richtige Entscheidung", sagt Blackman. (zw, 12.7.2018)