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Seit der Gründung von Airbnb vor zehn Jahren ist die Plattform rasant gewachsen.

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Wien – Hotels ist Airbnb schon lange ein Dorn im Auge, Privaten bietet die Plattform eine gute Möglichkeit für Nebeneinkünfte. Immer mehr Österreich-Urlauber buchen ihre Bleibe über die Online-Vermietungsplattform. Seit dem Österreich-Start im Jahr 2011 haben sich bereits zwei Millionen Besucher ihre Unterkunft über Airbnb organisiert, rund 770.000 davon im Vorjahr, geht aus dem aktuellen "Reisebericht Österreich" von Airbnb hervor.

Österreich sei "ein attraktives Reiseziel, das auch auf Airbnb ein stetiges Wachstum erfährt, vor allem in den ländlichen Regionen", betont der Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Alexander Schwarz.

Airbnb wurde vor zehn Jahren gegründet, ist seither weltweit explosionsartig gewachsen, zog in Österreich 2017 aber erst einen Bruchteil des österreichischen Tourismusgeschäfts ab: Denn insgesamt kamen im abgelaufenen Jahr etwas über 43,1 Millionen Feriengäste nach Österreich, inklusive Airbnb waren es dann knapp 43,9 Millionen.

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Die meisten Airbnb-Buchungen verteilten sich 2017 auf die Städte Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz und Linz. Doch die Plattform verzeichnet laut Eigenangaben auch "einen starken Zuwachs in den Ferienregionen". Die Gäste reisten zunehmend in Gegenden außerhalb der Großstädte – 2017 sei die Zahl der Gästeankünfte dort gegenüber dem Jahr davor um 77 Prozent gestiegen.

Von den 770.000 Gästen in den Airbnb-Unterkünften in Österreich stammten rund 64.500 aus dem Inland, vor allem aus Wien (39.600). Der überwiegende Teil der 600.000 Österreicher, die im Vorjahr über die Plattform buchten, wählte demnach ein Quartier im Ausland.

Großteil der Airbnb-Gäste aus Deutschland und USA

Die Gäste in den Unterkünften in Österreich kamen vor allem aus Deutschland (142.900), den USA (97.800), Großbritannien (52.800), Frankreich (45.000) und Italien (28.300). Im Schnitt blieben sie 3,4 Nächte lang.

Die besten Gästebewertungen bekamen im abgelaufenen Jahr die Quartiergeber in Bad Ischl (Oberösterreich), Reutte (Tirol) und Bregenz (Vorarlberg).

Nach wie vor ungeklärt und heftig umstritten ist aber die abgabenrechtliche Situation der Airbnb-Unterkünfte in Österreich. Die offiziellen Beherbergungsbetriebe fühlen sich angesichts der Steuern, die nur sie leisten müssen, und der Auflagen, die nur sie erfüllen müssen, gegenüber den Airbnb-Quartiergebern massiv benachteiligt. Das Kurzzeitvermietungsgeschäft bewegt sich hierzulande nach wie vor im juristischen Graubereich.

Vereinbarungen mit Städten in Arbeit

Weltweit hat Airbnb eigenen Angaben zufolge bisher mit über 400 Städten und Kommunen sowie über eine nationale Vereinbarung mit 23.000 französischen Gemeinden eine automatisierte Einhebung und Ausschüttung von Beherbergungsabgaben vereinbart – im deutschsprachigen Raum gelte das etwa für Zürich, Frankfurt und Dortmund. In Österreich soll eine solche Vereinbarung unter anderem mit Wien und den Bundesländern Salzburg, Tirol, Oberösterreich und Steiermark in Arbeit sein.

Zunehmend in die Kritik gerät der Onlinevermittler auch wegen der zahlreichen professionellen Investoren, die hinter den Vermietern stehen und via Kurzzeitvermietung an Touristen bei weitem mehr Geld machen, als sie mit der herkömmlichen Langzeitvermietung erzielen könnten. Das treibe die Immobilienpreise nach oben. Laut Airbnb sind die Gastgeber in Österreich "überwiegend Privatpersonen". (APA, 12.7.2018)