Der Blick von oben auf Großbritannien zeigt u.a. die Führungsrolle, die das Land in der Offshore Windenergie einnimmt.

Foto: ORF/Point du Jour

Kurz nachdem am Mittwochabend in ORF 1 der Schlusspfiff das WM-Aus der Engländer durch die 2:1-Niederlage gegen die Kroaten besiegelte, war klar: Football is not coming home. Britisch ging es dennoch weiter, denn wenigstens das Weltjournal+ auf ORF 2 reiste ins Mutterland des Fußballs.

Die Folge 24 Stunden – Großbritannien von oben hebt ab in die Lüfte und wirft einen Blick von oben herab, auf den Inselstaat und seine beeindruckenden Landschaften, einen ganzen Tag lang. Dieser beginnt in der Morgendämmerung an den Häfen von Bristol, wo Frachtschiffe vollbeladen mit internationalen Waren ein- und auslaufen. Dann sieht man Lkws nach Verlassen des Eurotunnels über die M20 Richtung London rollen und osteuropäische Saisonarbeiter, die auf weitläufigen Feldern Äpfel ernten. Von verkehrsreichen Städten über verlassene Grafschaften und Steilküsten zu den gebirgigen Highlands – durch die Vogelperspektive kommt die Vielfalt der Landschaft zwischen Schottland, England, Wales und Nordirland erst richtig zur Geltung. Doch was wäre eine aktuelle Doku über Großbritannien ohne Brexit?

An den Hotspots der EU-Austrittsverhandlungen taucht die Kamera hinunter auf britischen Boden, bietet ehrliche Einblicke in die Stimmung der Bewohner – Politiker kommen zu Recht nicht zu Wort. Es sind einfache Fischer, Künstler, Lkw-Fahrer, Banker und Erntehelfer, die über ihre Ängste, Sorgen und Hoffnungen bezüglich des anstehenden Brexits sprechen. Und am Ende des Tages (und der Doku) geht es wieder in die Höhe – von oben herab wirkt dann doch alles schöner, die Grenzen verschwimmen und Probleme scheinen plötzlich belanglos.
(Hannah Weger, 13.7.2018)