Brüssel – Die Auslandsinvestitionen in der EU sind im Vorjahr um fast 90 Prozent gegenüber 2016 eingebrochen. Hatte es 2016 noch Auslandsinvestitionen von 339,3 Milliarden Euro in die EU-Staaten gegeben, gab es 2017 eine Reduktion um 89,2 Prozent auf nur mehr 36,7 Milliarden Euro, geht aus jüngsten Daten von Eurostat vom Freitag hervor. Die Entwicklung geht vor allem auf das Konto der USA. Schon 2016 hatte sich ein Rückgang abgezeichnet.

Die amerikanischen Direktinvestitionen hatten 2016 noch 56,4 Milliarden Euro betragen. Im Vorjahr zogen US-Firmen allerdings mehr als 274 Milliarden Euro aus dem EU-Markt ab. Allein dies machte den überwältigenden Teil des Rückgangs der Auslandsinvestitionen aus. Negative Entwicklungen wiesen auch Auslandsinvestitionen in die EU von Japan (von 23,6 auf 12,7 Milliarden Euro) und Kanada (27,5 auf 10,9 Milliarden Euro) sowie in geringerem Maß Russland (von 2,2 Milliarden Euro auf ein minus von 0,4 Milliarden Euro) auf.

Schweizer investierten mehr

Dagegen stiegen die Investitionen der Schweiz in die EU von 71,5 auf 90,1 Milliarden Euro. Auch bei indischen Investitionen gab es einen Anstieg von 2,4 auf 4,6 Milliarden Euro.

Bei den EU-Auslandsinvestitionen in Drittstaaten wurde ebenfalls ein deutlicher Rückgang verzeichnet. Von 2016 auf 2017 gab es einen Einbruch von 250,3 auf 119,6 Milliarden Euro – ein Minus von 52,2 Prozent. Auch hier ging der Rückgang vorwiegend auf das Konto der Amerikaner. Die EU-Investitionen in die USA sanken von 76,9 Milliarden auf ein Minus von 66,6 Milliarden Euro (Abzug von EU-Kapital aus den USA). (APA, 13.7.2018)