Aufgepasst auf das Beinkleid. Kann teuer werden.

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Es war die WM der grotesken Strafen: Der Fußball-Weltverband FIFA hat während der Endrunde in Russland mit mehr als fragwürdigen disziplinarischen Maßnahmen für Kopfschütteln gesorgt. Bis zum Final-Wochenende verhängte die FIFA Geldbußen in Höhe von insgesamt 857.000 Franken (gut 730.000 Euro) – ungefähr 300.000 Euro davon wurden wegen des Tragens unerlaubter Socken fällig.

Serbiens Trainer Mladen Krstajic musste für seinen Kriegsverbrecher-Vergleich, gemünzt auf den deutschen Schiedsrichter Felix Brych, nur 4300 Euro zahlen.

Die bislang letzte Strafe entfiel am Samstag auf England, das wegen "unautorisierter Werbung auf Spielerausrüstung" – zwei Spieler trugen beim WM-Halbfinale gegen Kroatien zum wiederholten Male verbotene Überziehsocken – zu einem Bußgeld von rund 60.000 Euro verurteilt wurde. Außerdem wurde der englische Verband (FA) wegen politischer Rufe einiger Fans verwarnt.

Am Freitag waren Schweden und die Kroaten wegen der gleichen Vergehens zu einem Bußgeld von je 42.700 Euro verurteilt worden. Anführer der Sünderkartei sind die Kroaten, die insgesamt etwa 126.600 Euro zahlen mussten – darunter 60.000 Euro, weil auf dem Platz Getränkeflaschen eines Nicht-FIFA-Sponsors verteilt wurden.

KROATIEN (insgesamt 126.600 Euro)

  • 12.800 Euro für unsportliches Verhalten (Scout Ognjen Vukojevic hatte den Sieg gegen Russland in einer Videobotschaft der Ukraine gewidmet. Spieler Domagoj Vida wurde wegen Beteiligung an dem Vorfall nur verwarnt).

  • 42.700 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Tragen von unerlaubten Socken)

  • 60.000 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Nutzung von Getränken von Nicht-FIFA-Sponsoren auf dem Spielfeld) im Spiel gegen Dänemark

  • 11.100 Euro nach Fan-Ausschreitungen im Spiel gegen Argentinien

SCHWEDEN (insgesamt 102.700 Euro)

  • 42.700 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Tragen von unerlaubten Socken)

  • 60.000 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Tragen von unerlaubten Socken)

ARGENTINIEN (insgesamt 89.800 Euro)

  • 89.800 Euro wegen Fehlverhalten der Fans (Prügeleien, Werfen von Gegenständen, homophobe und beleidigende Rufe, Missachtung von Marketing- und Medien-Regeln im Spiel gegen Kroatien).

SERBIEN (insgesamt 77.000 Euro)

  • 42.700 Euro für Fehlverhalten der Fans im Spiel gegen die Schweiz wegen Zeigens diskriminierender Banner, Werfens von Gegenständen.

  • 17.100 Euro wegen Zeigens eines politischen Banners durch Fans im Spiel gegen Brasilien.

  • 8600 Euro wegen Zeigens eines politischen Banners durch Fans im Spiel gegen Costa Rica.

  • Jeweils 4300 Euro für Verbandspräsident Slavisa Kokeza und Trainer Mladen Krstajic wegen unsportlicher Äußerungen nach dem Spiel gegen die Schweiz. Krstajic hatte gefordert, dass den deutschen Schiedsrichter Felix Brych vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu stellen.

ENGLAND (insgesamt 120.000 Euro)

  • 60.000 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Tragen von unerlaubten Socken)

  • 60.000 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Tragen von unerlaubten Socken)

MAROKKO (insgesamt 56.000 Euro)

  • 56.000 Euro wegen Fehlverhalten von Offiziellen (unerlaubtes Betreten des Platzes, zu vielen Personen in der Coaching-Zone) und Fans (Werfen von Gegenständen).

SCHWEIZ (insgesamt 51.500 Euro)

  • 30.000 Euro wegen des Fehlverhaltens "mehrerer Mitglieder der Schweizer Nationalmannschaft", die sich im Spiel gegen Costa Rica ohne Akkreditierung "Zugang zum Spielfeld erzwungen" hatten.

  • Jeweils 8600 Euro Strafe für Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka wegen Zeigens der Doppeladler-Geste, Stephan Lichtsteiner erhielt aus demselben Grund ein Bußgeld von 4300 Euro.

URUGUAY (insgesamt 42.700 Euro)

  • 42.700 Euro für Missachtung der Medien- und Marketing-Regeln (Tragen von unerlaubten Socken)

MEXIKO (insgesamt 21.400 Euro)

  • 8600 Euro für homophobe Rufe der Fans gegen Manuel Neuer während des 1:0-Sieges gegen Deutschland.

  • 12.800 Euro für Fehlverhalten der Fans (Werfen von Gegenständen) im Spiel gegen Schweden.

DÄNEMARK (insgesamt 17.100 Euro)

  • 17.100 Euro wegen Fehlverhalten der Fans im Spiel gegen Australien (Werfen von Gegenständen, Zeigen von sexistischen Bannern, Missachtung des FIFA-Prozedere vor dem Anpfiff).

POLEN (insgesamt 8600 Euro)

  • 8600 Euro wegen Zeigens eines politischen Banners durch Fans.

DEUTSCHLAND (insgesamt 8600 Euro)

  • Je 4300 Euro Geldbuße für die DFB-Mitarbeiter Uli Voigt und Georg Behlau wegen unsportlichen Verhaltens im Spiel gegen Schweden.

RUSSLAND (insgesamt 8600 Euro)

  • 8600 Euro für Fehlverhalten der Fans (Zeigen eines Nazi-Banners) im Spiel gegen Uruguay. (sid, 14.7.2018)