Berlin/Wien – Die rechtskonservative Koalition in Österreich könnte aus Sicht der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel Vorbild für künftige Regierungen in Deutschland sein. Weidel sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Koalition aus ÖVP und FPÖ habe bisher "hervorragende Arbeit geleistet, sowohl in der Geschwindigkeit der Regierungsbildung als auch bei der Umsetzung der Koalitionsvereinbarungen".

Auf die Frage, ob dieses Modell auf Deutschland übertragbar sei, antwortete sie: "Perspektivisch ist das nicht ausgeschlossen, zur Zeit aber schon – und zwar sowohl wegen der Personen als auch aufgrund der großen inhaltlichen Differenzen."

Der Berliner Politikwissenschaftler Hajo Funke hält die AfD für radikaler als die FPÖ. Weidel kann das nicht nachvollziehen. "Das kann ich nicht erkennen", sagte sie.

AfD-Parteichef Jörg Meuthen hatte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Ende Juni als Mitstreiter für eine "Festung Europa" bezeichnet. Kurz hatte daraufhin jedoch betont, seine Verbündeten in Deutschland seien Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) – "nicht die AfD".