Kabul – Die Zahl der bei Gefechten und Anschlägen in Afghanistan getöteten Zivilisten hat im ersten Halbjahr 2018 einen neuen Höchststand erreicht. 1.692 Zivilisten seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres getötet worden, laut der UNO-Mission in Afghanistan (UNAMA) um ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Weitere 3.430 Menschen wurden verletzt, das waren etwas weniger als im Vorjahreszeitraum.

1.413 Menschen wurden laut UNAMA-Angaben von Jänner bis Juni durch Selbstmord- und Bombenangriffe getötet oder verletzt. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sei für den Großteil dieser Angriffe verantwortlich gewesen. An zweiter Stelle stehen demnach die radikalislamischen Taliban, die weiterhin die größte bewaffnete Miliz sind und weite Teile des Landes kontrollieren.

An dieser Entwicklung konnte offenbar auch eine historische Waffenruhe nichts ändern. Eine einseitig von der afghanischen Armee ausgerufene Feuerpause hatte sich mit einer dreitägigen Waffenruhe der Taliban während des Fastenbrechens am Ende des Ramadans überschnitten. Die Waffenruhe wurde jedoch von zwei Selbstmordanschlägen des IS mit dutzenden Toten in der östlichen Provinz Nangarhar überschattet. (APA, AFP, 15.7.2018)