Die indischen Behörden haben ein Auge auf "Sacred Games" geworfen.

Foto: Netflix/Ishika Mohan Motwane

Mumbai – Netflix hat kürzlich seine erste indische Eigenproduktion "Sacred Games" (deutsch: "Der Pate von Mumbai") veröffentlicht – und sich bereits Ärger eingehandelt. Wie Reuters berichtet, will Nikhil Bhalla, ein Anwalt und Mitglied der oppositionellen Kongresspartei, dass Netflix "unpassende" Stellen aus der Serie streicht.

Die Serie, die vom organisierten Verbrechen in Mumbai handelt, verwendet auch Archivmaterial. An einer Stelle ist der ehemalige indische Premierminister Rajiv Gandhi zu sehen, wie er Hände mit politischen Persönlichkeiten schüttelt. Gleichzeitig beschuldigt ihn eine eine Stimme aus dem Off, sich für Gesetze einzusetzen, von denen Muslime profitieren. Konkret ging es um Scheidungsrechte für muslimische Frauen. Außerdem werde er "Feigling" genannt.

"Politische Angriffe"

"'Sacred Games' enthält unpassende Dialoge, politische Angriffe und sogar Reden, die abwertend sind und dem Ruf des ehemaligen Premierministers Shri Rajiv Gandhi schaden", heißt es in dem Antrag des Politikers.

Der Oberste Gerichtshof in Delhi hat den Fall am Donnerstag vertagt, um den Antrag zu prüfen.

Rajiv Gandhi war von 1984 bis 1989 Premierminister Indiens, nachdem seine Mutter, Indira Gandhi, 1984 von ihren Leibwächtern ermordet wurde. 1991 wurde Rajiv Gandhi selbst bei einem Selbstmordattentat getötet. Sein Sohn Rahul Gandhi ist der derzeitige Chef der Kongresspartei. (red, 15.7.2018)