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Die insgesamt 450 Migranten sollen nun von Spanien, Portugal, Deutschland, Malta und Frankreich aufgenommen werden.

Foto: AP / Francesco Ruta

Rom – Die italienische Regierung hat den 450 Migranten, die sich an Bord von zwei Frontex-Schiffen vor Sizilien befanden, die Landung im sizilianischen Hafen Pozzallo genehmigt. Der Beschluss wurde gefasst, nachdem sich fünf EU-Länder bereiterklärt hatten, die Migranten aufzunehmen. Vor der Rettung im Mittelmeer haben sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) dramatische Szenen an Bord abgespielt. Mindestens vier Migranten seien am Freitag ertrunken, hieß es. Alle Todesopfer, darunter ein 17-Jähriger, seien somalischer Herkunft.

450 Personen sind inzwischen an Land gegangen, teilte der Bürgermeister von Pozzallo laut der Nachrichtenagentur AGI am Montag mit. Bis zur Umverteilung auf andere EU-Länder werde Italien den Migranten die notwendige Unterstützung sichern.

Spanien, Portugal, Deutschland, Malta und Frankreich nehmen auf

Spanien, Portugal, Deutschland, Malta und Frankreich hatten sich nach langen Verhandlungen bereiterklärt, je 50 Personen zu übernehmen, die am Samstag vor Italiens Küste aus einem Holzboot aufgenommen worden waren. Auf Druck Italiens nimmt nun auch Irland 20 Bootsflüchtlinge auf.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat die EU aufgerufen, Libyen als sicheren Landehafen für Migranten zu erkennen. Die EU lehnte diese Forderung jedoch ab.

"Strenge und Kohärenz führen zu Resultaten", erklärte Salvini, der von einem "politischen Sieg" Italiens sprach. Nach dem Kampf gegen Schlepperei sei die Rückführung der Migranten ein weiteres Anliegen der Regierung. "Die klare Botschaft ist: Niemand darf mehr illegal nach Italien einreisen", schrieb Salvini auf Facebook.

In den vergangenen Wochen hat die italienische Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega mehrfach Schiffe mit geretteten Migranten auf dem Meer blockiert. Hilfsorganisationen wurde die Einfahrt in italienische Häfen verwehrt. (APA, 16.7.2018)