Microsoft sieht fast jeden als potenzielle Zielgruppe für sein neuestes 2-in-1-Gerät.

Foto: Microsoft

Während das omiöse "Surface Phone", vulgo "Andromeda", laut Berichten gerade eine konzeptionelle Überarbeitung erfährt, hat Microsoft seine Convertible-Reihe um ein neues Gerät ergänzt. Mit dem Surface Go wurde kürzlich der kleinste und günstigste Vertreter der Reihe vorgestellt. Ein Zehn-Zoll-Tablet mit Einsteiger-CPU, stifttauglichem Display und Windows 10 für 450 Euro exklusive Tastatur.

Gebaut ist es freilich nicht für Gamer oder für anspruchsvolle Arbeiten, sondern für Office-Bedarf, Surfen im Netz und Medienkonsum. Das Gerät ist nicht nur einfach der inoffizielle Nachfolger des Surface 3, sondern eine Wette von Gerätechef Panos Panay, berichtet Wired. Es zeigt, wo der Konzern die Zukunft der Computer sieht.

Gelernte Lektionen

Im Vergleich zur regulären "Pro"-Version sieht das Surface Go "winzig" aus. Man hat vom Surface 3 einige Sachen gelernt. Die Stromversorgung läuft über den eigenen "Surface Connect"-Port, ein entsprechendes Ladegerät liegt bei. Die Nutzer würden diese Lösung gegenüber dem Aufladen über einen USB-Port bevorzugen, erklärt Panay. Alternativ kann man dem Gerät aber auch über den USB-Anschluss Strom zuführen.

Man arbeitet mit Entwicklern zusammen, damit Apps in dem kleinen Format gut aussehen und ordentlich bedienbar sind. Die Formgebung des Gerätes wurde optimiert, "weichere" Kanten sollen es bequemer zu halten machen.

Eines für fast jeden

Auf eine Zielgruppe will man sich nicht festlegen. Ausstattung und Formfaktor legen nahe, dass das Gerät etwa für viele Schüler und Studenten ansprechend sein könnte. Bei Microsoft betont man jedoch, dass es durch die Unterstützung des Surface Docks genauso auch etwas für Geschäftsreisende sei.

In Zeiten, in denen klassische Rechner zunehmend in Büros und unter den Schreibtischen von Gamern stehen, sieht Microsoft sie in flexiblen, mobilen Geräten. Dabei will man auch kleine Formfaktoren bieten. Freilich, der erste Versuch, ein solches Gerät zu etablieren, scheiterte mit dem Surface RT grandios. Die heutige, bessere Hardware ermöglicht aber einen Verzicht auf Verlegenheitslösungen wie Windows RT, das weder ein vollwertiges Mobilsystem, noch ein "echtes" Windows war.

Apple und Google als harte Konkurrenz

Das Surface Go ist auch eine logische Reaktion auf die Konkurrenz, die in den letzten zwei Jahren ebenfalls auf ähnliche Geräte baut. Laut dem Marktforschungsunternehmen IDC sind die Lieferzahlen für die Surface-Reihe seit der Veröffentlichung von Apples iPad Pro rückläufig bis gleichbleibend, wo vorher noch stetes Wachstum war. Im Bildungsbereich, besonders in den USA, hat Microsoft durch Googles Chromebooks extrem starke Konkurrenz bekommen. Das Go ist laut Panay zwar keine Antwort auf diese, dennoch könnten Schulen die Geräte auch mit der "Education"-Variante von Windows 10 bestellen.

Mit dem neuen Gerät will man die Surface-Serie einer breiten Masse an Kunden schmackhaft machen. Etwas, was man alleine aufgrund des Preispunktes mit den bisherigen Geräten – mit Ausnahme vielleicht des Surface Laptop – kaum getan hat. Es ist Panays große Wette. "Ich werde sie gewinnen", sagt er. (red, 16.07.2018)