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Martin Vizcarra (links) will das Justizsystem reformieren, Justizminister Salvador Heresi (rechts) musste schon zurücktreten.

Foto: Reuters/Pardo

Lima – In Peru ist ein ehemaliger Richter im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal im Justizwesen vorläufig festgenommen worden. Die Polizei habe Walter Ríos, bis Freitag Vorsitzender des Obersten Berufungsgerichts in der Hafenstadt Callao bei Lima, im Zuge interner Ermittlungen festgenommen, erklärte Staatsanwalt Jaime Velarde am Sonntag auf Twitter.

Ríos und vier weiteren Richtern wird vorgeworfen, Urteile zum Kauf angeboten zu haben. Anfang des Monats hatten die Rechercheplattform "IDL-Reporteros" und das Fernsehprogramm "Panorama" von Canal 5 kompromittierende Tonaufnahmen veröffentlicht. Zu hören ist unter anderem, wie Ríos in einem Telefonat seinem Gesprächspartner sagt, er habe an einen bestimmten Dollarbetrag gedacht. Ríos wurde daraufhin am Freitag vom Büro zur Kontrolle der Richterschaft vorläufig seines Amts enthoben. Er kündigte danach seinen "unwiderruflichen Rücktritt" an.

Vier weitere Richter und drei Justizbeamte verloren im Zuge des Korruptionsskandals am Freitag für die Zeit der Ermittlungen ihre Posten. Wegen des Skandals musste auch Justizminister Salvador Heresi zurücktreten. Staatschef Martín Vizcarra kündigte eine Reform des Justizwesens an. (APA, 16.7.2018)