Djamel Beghal bei seinem Prozess im Jahr 2014

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Paris – Er gilt als "Mentor" der Paris-Attentäter vom Jänner 2015 – nun ist der bekannte Islamist Djamel Beghal nach 17-jähriger Haft in Frankreich freigelassen worden. Der 52-Jährige wurde umgehend in sein Heimatland Algerien abgeschoben, wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus übereinstimmenden Quellen erfuhr.

Djamel Beghal stand vor den Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt im Jännr 2015 lange in Kontakt mit zwei der Attentäter. Eine direkte Beteiligung an den Anschlägen mit insgesamt 17 Toten konnte ihm jedoch nicht nachgewiesen werden, er selbst leugnete jede Beteiligung.

Staatsbürgerschaft aberkannt

Der Algerier verließ das nordfranzösische Gefängnis Vezin-le-Coquet bei Rennes am frühen Morgen und wurde von Paris aus Richtung Algier ausgeflogen, wie es von mit dem Fall vertrauten Quellen hieß. Vor zwölf Jahren war ihm die französische Staatsbürgerschaft aberkannt worden.

Seine Haftstrafen verbüßte Beghal wegen der Planung eines Anschlags in Paris und eines Ausbruchversuchs. Im Jahr 2005 war er als Chef einer europäischen Al-Kaida-Gruppe zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er soll für das Jahr 2002 einen Anschlag auf die US-Botschaft und ein amerikanisches Kulturzentrum in Paris geplant haben. Seine aktuelle Haftstrafe verbüßte er, weil er für andere Islamisten einen Ausbruch aus einem französischen Gefängnis plante. (APA, 16.7.2018)