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Seit 2013 fordert Verdi einen Einzelhandels-Tarifvertrag für Amazon-Mitarbeiter in den Versandzentren

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Mitarbeiter von Amazon in Deutschland, Polen und Spanien sind von Gewerkschaften aufgerufen, am Dienstag eine Schnäppchen-Aktion des Online-Händlers mit Protesten zu begleiten. In Deutschland seien Streiks in den Verteilzentren Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz geplant, teilte die Gewerkschaft Verdi am Montag mit.

Streikaufrufe in Deutschland und Spanien

Die Beschäftigten sollen sich so für eine Verbesserung ihrer Arbeitsverhältnisse einsetzen, erklärte die Gewerkschaft. "Die Botschaft ist klar: Während der Onlineriese sich bereichert, wird an der Gesundheit der Beschäftigten gespart", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Amazon verweigere sich einem Tarifvertrag, kritisierte sie erneut.

In Polen sollen die Beschäftigten am Dienstag Dienst nach Vorschrift leisten, hieß es weiter. In Spanien riefen die Gewerkschaften zum Streik bis Mittwoch auf.

Fünf Jahre Streit

Der Tarifkonflikt bei Amazon dauert hierzulande bereits seit 2013 an. Verdi fordert für die Mitarbeiter in den deutschen Amazon-Versandzentren tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon nimmt indes Vereinbarungen der Logistikbranche als Maßstab, in der weniger bezahlt wird. Darüber hinaus geht es Verdi zunehmend auch um den hohen Druck, immer mehr in immer kürzerer Zeit zu schaffen. Der US-Konzern betont immer wieder, das Unternehmen sei auch ohne Tarifvertrag ein "verantwortungsvoller Arbeitgeber". (Reuters, 16.07.2018)