Abuja – Bei einem Angriff der Islamistengruppe Boko Haram auf einen Militärstützpunkt im Nordosten Nigerias sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen dutzende Soldaten getötet worden. Die islamistischen Kämpfer hätten den Stützpunkt im Bundesstaat Yobe, auf dem mehr als 700 Soldaten stationiert sind, am Samstagabend attackiert, hieß es am Montag seitens einer Quelle der nigerianischen Armee.

31 Soldaten und zwei verbündete Milizionäre seien dabei getötet worden, 24 Soldaten seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Nach Angaben eines Milizionärs tarnten sich die Angreifer, indem sie Uniformen trugen und Fahrzeuge mit den Farben des Militärs benutzten. "Die Soldaten haben sie für Kollegen aus (der nahe gelegenen Stadt) Gubio gehalten und daher die Tore des Stützpunktes geöffnet", berichtete er. Am Freitag war bereits ein Militärkonvoi im benachbarten Bundesstaat Borno überfallen worden.

Bisher 20.000 Menschen getötet

Boko Haram kämpft seit zehn Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In dem Konflikt wurden bisher mindestens 20.000 Menschen getötet. Vergangene Woche hatte der Präsident Nigerias, Muhammadu Buhari, den Aufstand im Nordosten einmal mehr für beendet erklärt. (APA, 16.7.2018)