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Sorgt regelmäßig für gute Stimmung auf dem Dancefloor: David Solomon, der bei Goldman Sachs aufsteigt.

Foto: Reuters/LUCY NICHOLSON

New York – Don't Stop von DJ D-Sol, ein Dance-Remake des gleichnamigen Songs von Fleetwood Mac aus dem Jahr 1977, findet dieser Tage besondere Beachtung. Mit 1,2 Millionen Aufrufen auf Spotify ist der Song zwar noch kein echter Chartstürmer, doch Interpret D-Sol macht auch anderweitig von sich reden. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich David Solomon. Und der steht kurz vor dem Aufstieg in den Wall-Street-Olymp.

Der Hit "Don't Stop" von DJ D-Sol aka David Solomon.
CROWD

Schon seit Monaten wird Solomon als heißestes Eisen für die Nachfolge von Lloyd Blankfein an der Spitze von Goldman Sachs gehandelt. Nun dürfte es so weit sein, wie die New York Times berichtet. Goldman Sachs ist so etwas wie die Speerspitze des Kapitalismus, steht für Profitmaximierung und politische Einflussnahme, Kritiker geißeln das Bankhaus regelmäßig als Inbegriff der Gier. US-Präsident Donald Trump bekleidete schon einige Goldmänner mit wichtigen Ämtern, darunter Steven Mnuchin als Finanzminister und Gary Cohn als Wirtschaftsberater, Letzterer ist schon Geschichte.

Untypische Besetzung

Solomon ist nicht nur wegen seiner Leidenschaft für Electronic Dance Music eine untypische Besetzung für Goldman Sachs. Der Quereinsteiger hat weder Wirtschafts- noch Finanzwissenschaften studiert, noch war er auf einer der US-Eliteuniversitäten, aus deren Absolventenpools sich Goldman bedient. Stattdessen studierte der 56-Jährige Politikwissenschaften am Hamilton College im Bundesstaat New York, das eher dafür bekannt ist, Dichter und Schauspieler hervorzubringen.

Bevor er 1999 zu Goldman wechselte, wo er sich – auch dank der Berufung von Cohn ins Weiße Haus – zum Chief Operating Officer hocharbeitete, war Solomon bei Bear Stearns und zuvor bei Solomon Brothers tätig. Bei Goldman hat er sich jedenfalls schon beliebt gemacht: indem er Mitarbeiter heimschickt, die schon zu lange im Büro sitzen. (red, 16.7.2018)