Brüssel – Das inflationsbereinigte Haushaltseinkommen in der EU ist von 2001 bis 2017 jährlich um durchschnittlich 1,077 Prozent gewachsen. Über die 17 Jahre war das eine Zunahme um 18,31 Prozent, geht aus jüngsten Daten von Eurostat vom Dienstag hervor. Österreich lag mit einer Gesamtzunahme von rund 9 Prozent (jährlich 0,56 Prozent zwischen 2001 und 2016; 2017 liegt nicht vor) deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

Die beste Einkommensentwicklung gab es in Österreich zu Ende der Schüssel-Ära 2005 und 2006 – unter den Kanzlern Alfred Gusenbauer und Werner Faymann ging es dann bergab, zudem war die Finanzkrise zu verdauen. 2012 hatte Österreich die Krise relativ gut überstanden und zeigte (anders als der EU-Schnitt) eine positive Entwicklung.

Aber auch die Wirtschaftslokomotive Deutschland kam von 2001 bis 2016 nur auf ein Gesamtplus von 16,32 Prozent – ein jährlicher Zuwachs von 1,02 Prozent, was ebenfalls unter dem EU-Schnitt liegt. 2016 war demnach das beste Jahr für die deutsche Einkommensentwicklung, 2002 das schwächste Jahr.

Am stärksten haben die realen Haushaltseinkommen in Rumänien, einem der neuen Beitrittsländer, zugenommen. Von 2001 bis 2015 wurde eine Zunahme um 119,08 Prozent verzeichnet, was einem jährlichen Erhöhung von 7,94 Prozent entspricht.

Reale Einkommensverluste in Griechenland und Italien

Auf der anderen Seite musste Griechenland das stärkste Minus hinnehmen. Von 2001 bis 2016 waren es insgesamt rund 9 Prozent weniger an Haushaltseinkommen – ein jährlicher Rückgang von 0,56 Prozent.

Auch die italienischen Haushalte erlitten Einbußen. Von 2001 bis 2017 waren es insgesamt 4,51 Prozent weniger an Haushaltseinkommen – ein jährlicher Schwund von 0,265 Prozent.

Die Daten von Eurostat beinhalten die jeweilige Einrechnung der Inflationsrate. Die einzelnen Jahreszahlen zeigen auch deutlich die Auswirkungen der Finanzkrise. So gab es in der EU von 2001 bis 2009 einen Anstieg von 15,11 Prozent. In der Finanzkrise 2009 bis 2013 wurde dann ein Rückgang von 2,67 Prozent verzeichnet und danach bis 2017 wieder ein Aufschwung um 5,87 Prozent. (APA, 17.7.2018)