Bild nicht mehr verfügbar.

Israel hat die Lieferung von Treibstoff in den Gazastreifen gestoppt und die Fischereizone auf drei Seemeilen reduziert.

Foto: REUTERS/Mohammed Salem

Tel Aviv – Israel hat die Lieferungen von Treibstoff in den Gazastreifen gestoppt. Hintergrund seien die anhaltenden Attacken der radikalislamischen Hamas, erklärte das Verteidigungsministerium am Dienstag. Diese Regelung gelte bis Sonntag. Die Entscheidung sei in Absprache mit der Armee getroffen worden. Zudem werde die Fischereizone weiter reduziert – auf drei Seemeilen (knapp sechs Kilometer).

Ein heftiger Schlagabtausch zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatte am Wochenende die Furcht vor einem neuen Krieg befeuert. Am Samstagabend verkündeten die radikalen Palästinenser-Organisationen Hamas und Islamischer Jihad einseitig eine Waffenruhe. Danach feuerten militante Palästinenser allerdings nach Angaben der Armee weitere Geschoße auf Israel.

Die Hamas verurteilte die aktuelle Entscheidung Israels als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" und drohte mit "gefährlichen Auswirkungen für die israelische Besatzung".

Katastrophale Lebensumstände

Seit langem kritisieren Menschenrechtsorganisationen, die Lebensumstände der rund zwei Millionen Einwohner im Gazastreifen seien unerträglich. Unter anderem haben die Menschen nur rund sechs Stunden Strom pro Tag. Viele behelfen sich mit Generatoren, die mit Treibstoff betrieben werden.

Bereits vor rund einer Woche hatte Israel den einzigen Grenzübergang für den Warenhandel in das Küstengebiet geschlossen. Der Grenzübergang Kerem Shalom bleibe lediglich für humanitäre Lieferungen wie Essen und Medizin geöffnet, teilte die Armee mit. Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. (APA, 17.7.2018)