Lima – Der peruanische Charango-Spieler Jaime Guardia, eine Ikone der Andenmusik Südamerikas, ist tot. Der Musiker starb am Montag im Alter von 85 Jahren in Lima, wie seine Familie mitteilte. In rund sieben Jahrzehnten Karriere nahm Jaime Guardia mit seiner Band La Lira Paucina mehr als 60 Alben auf und stand weltweit auf der Bühne.

Guardia, der auf Spanisch und der Ureinwohner-Sprache Quechua sang, gehörte zu den angesehensten Spielern an der Charango – einer Art Mini-Gitarre, deren halbrunder Korpus einst aus dem Panzer eines Gürteltieres bestand. Die Musik brachte sich Guardia, der in der Region Ayacucho in den Anden Perus geboren wurde, als Autodidakt selbst bei. Später bildete er selbst wiederum mehrere der wichtigsten Charango-Spieler Perus aus.

Das Instrument der Anden-Einwohner wurde der Überlieferung zufolge in Bolivien erfunden, als Ersatz für die traditionellen Flöten, die unter den spanischen Kolonialherren verboten waren. Heute ist die Charango unter Folkloremusikern von Ecuador bis in den Norden Argentiniens verbreitet. (APA, 17.7.2018)