Kroatien lässt die Weinbau-Tradition wieder aufleben.

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Längst hat sich Kroatien von seinem Image als Billigurlaubsland verabschiedet. Vorbei sind die Zeiten, als man ratlos vor trocken gegrillter Goldbrasse mit massig Knoblauch und derben Hausweinen saß. Insbesondere in Istrien findet man heute eine Produktqualität, die selbst Italiener vor Neid erblassen lässt: Die kroatische Halbinsel gilt als eine der besten Olivenölregionen, und selbst die Weiße Trüffel aus Istrien ist so gut wie jene aus dem Piemont.

Diese Entwicklung macht auch vor Wein nicht halt. Viele Winzer haben sich zwar einer verwechselbaren Stilistik verschrieben. Zwischen glattgebügelten Gewächsen ohne Eigenschaften findet man aber auch welche, die mit ihrer Herkunft zu tun haben.

Mladen Rozanic oder Giorgio Clai zum Beispiel geigen mit maischevergorenen Bioweinen auf. Auch Klaudio und Ivan Ipsa, eigentlich durch herausragende Olivenöle bekannt, produzieren auf der Maische mazerierte Weißweine. Diese haben in der Region Tradition und stehen den heimischen Sorten auch tadellos. Ipsas Malvazija wurde spontan mit allem Drum und Dran vergoren. Er zeigt sich filigran und balanciert mit dezentem Gerbstoff. (Christina Fieber, RONDO, 6.8.2018)