Restrukturierungskosten haben den kriselnden schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson im zweiten Quartal wieder tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Operativ jedoch machte das Unternehmen Fortschritte, wie Ericsson am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Das Sparprogramm mache sich zunehmend positiv in der Profitabilität bemerkbar, erklärte Vorstandsvorsitzender Börje Ekholm.

Die von Analysten viel beachtete Bruttomarge konnte Ericsson verbessern, auch der Umsatzschwund konnte weiter aufgehalten werden. Die Zahlen fielen besser aus als von Experten erwartet.

So sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr sowohl nominal als auch währungs- und um Spartenverkäufe bereinigt um 1 Prozent auf 49,8 Mrd. Schwedische Kronen (4,8 Mrd. Euro). Damit fiel der Rückgang geringer aus als in den Quartalen zuvor. Im Vergleich zum Vorquartal zogen die Erlöse sogar nominal um 15 Prozent und bereinigt um 9 Prozent an. Die Bruttomarge stieg von 29,1 auf 34,8 Prozent.

Restrukturierungskosten

Das operative Ergebnis wurde von Restrukturierungskosten von zwei Mrd. Kronen belastet, zeigte sich jedoch mit einem Gewinn von 200 Mio. Kronen deutlich verbessert. Im Vorjahr hatte Ericsson einen Verlust von 500 Mio. Kronen verzeichnet. Bereinigt um die Belastungen verdoppelte sich das Ergebnis auf zwei Mrd. Kronen und übertraf die Analystenerwartungen. Nach Steuern stieg der Verlust durch die höheren Kosten hingegen von 500 Millionen auf 1,8 Mrd. Kronen.

Das seit einem Jahr laufende Sparprogramm ist nach Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Ekholm nun beendet. Im zweiten Quartal wurden nochmals 2.000 Stellen abgebaut. Damit hat der schwedische Netzwerkausrüster seit Beginn des Programms 20.500 Arbeitsplätze gestrichen. Die erwarteten jährlichen Einsparungen dürften sich auf mehr als zehn Mrd. Kronen belaufen, hieß es. Die Prognose für die Restrukturierungskosten von fünf bis sieben Mrd. Kronen für das laufende Jahr blieben jedoch bestehen, so Ekholm, da das Unternehmen noch weitere Anpassungen vornehmen werde. (APA, 18.7.2018)