Rom – Die libysche Küstenwache weist die Vorwürfe der spanischen Hilfsorganisation "Proactiva Open Arms" zurück, wonach sie eine Migrantin und ein Kind ertrinken lassen habe. "Die Küstenwache hat in den letzten Jahren unter schwierigen Bedingungen und Mängeln an Ausstattung über 80.000 Menschenleben gerettet", so ein Sprecher der Marine auf Facebook am Mittwoch.

Die Küstenwache habe 165 Migranten gerettet und sich dabei an die internationalen Regeln zur Seerettung gehalten. An Bord eines Schiffes der libyschen Küstenwache habe sich die deutsche Journalistin Nadja Kriewald des TV-Kanals NTV aufgehalten. Sie habe die Rettung dokumentieren können.

Am Dienstag hatte die spanische NGO "Proactiva Open Arms" der libyschen Küstenwache unterlassene Hilfeleistung und das Zurücklassen von Migranten im Mittelmeer vorgeworfen. Auf Twitter zeigte die spanische NGO das Foto des Wracks des Bootes mit den schwimmenden Leichen einer Frau und eines Kindes.

Italiens Innenminister Matteo Salvini bestreitet die Behauptungen der Hilfsorganisation. "Lügen und Beschimpfungen einiger ausländischer NGOs bestätigen, dass wir auf dem richtigen Kurs sind. Wir wollen die Migrantenabfahrten verringern, um die Zahl der Todesopfer zu reduzieren. Zugleich wollen wir jenen das Geschäft ruinieren, die mit der Schlepperei Profite machen", so Salvini. (APA, 18.7.2018)