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Das Leben kann so schön sein: Ein herrlicher Sommertag, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern. Alles ist vorbereitet – für das Frühstück auf dem Balkon oder das Picknick im Freien. Das Schlemmen kann beginnen. Es dauert nicht lange, sind sie auch schon da: die Wespen, genauer gesagt die "Deutsche" und die "Gemeine Wespe". Mit wildem Zickzack-Kurs steuern sie Marmelade, Schinken und frisch geschnittenes Obst an, umschwirren die Picknickgesellschaft, die Idylle ist beim Teufel.

Das Urteil ist schnell gefällt: Die Plagegeiste müssen weg. Was viele nicht wissen: Wespen sind nicht nur lästig, sondern auch nützlich. Sie bestäuben Blumen, fressen andere Insekten und sind ein beliebtes Tierfutter, vor allem für Vögel, Mäuse und Dachse. Entgegen der landläufigen Meinung sind sie auch nicht aggressiv, ihr hyperaktiver Flugstil dient nur zur Orientierung.

Unnötige Wespenfallen

Manche schwören auf selbstgebastelte "Wespenfallen" mit Lockmitteln, wie Essig, Bier, Softdrinks, Fruchtsäften oder Spülmittel. Sie versprechen, ohne Gift gegen Wespen wirksam zu sein. Die Wiener Umweltberatung kann dieser Strategie nichts abgewinnen. "Damit werden nur einzelne Tiere gefangen und das reicht nie aus, um das Volk tatsächlich zu dezimieren. Je Wespenvolk sind mehrere tausend Tiere im Nest. Zum großen Teil locken diese Fallen neben Wespen auch andere Insekten an, die in den Fallen qualvoll ertrinken", heißt es vonseiten der Umweltschutzorganisation.

So hat einen Auswertung der "Opferstatistik" von Wespenfallen, die in einem Weinberg aufgehängt wurden, gezeigt, dass sich unter den getöteten Insekten lediglich 20 Prozent Wespen befanden. Der Rest waren verschiedene Fliegenarten, Honigbienen, Hornissen, Falter und Ohrwürmer.

Das Wichtigste: Ruhe bewahren und nicht nach den Wespen schlagen – das könnte sie angriffslustig machen. Kindern die Hände und den Mund nach dem Essen abwaschen. Getränke oder Speisen nicht länger als notwendig im Freien stehen lassen. Die Getränke abdecken. Fallobst im Garten regelmäßig einsammeln. Wer gar nicht anders kann, sollte die Wespen im Glas fangen und nach dem Essen wieder fliegen lassen. Noch ein Tipp: Gerüche von bestimmten Pflanzen können Wespen nicht leiden – etwa Minze, Zitronenmelisse und Lavendel. Die gibt es auch als natürliches ätherisches Öl. (red, 18.7.2018)