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In Ungnade gefallen: Kawhi Leonard wechselt zu den Toronto Raptors.

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Von Kanada nach Texas: Jakob Pöltl.

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Toronto/Wien – Der Transfermarkt in der NBA nimmt wieder Fahrt auf, und das mit österreichischer Beteiligung: Jakob Pöltl wechselt von den Toronto Raptors zu den San Antonio Spurs. Pöltl wurde in ein Transfergeschäft inkludiert, das den bei den Spurs in Ungnade gefallene Kawhi Leonard zu den Raptors bringt. Im Gegenzug wandern Torontos Demar DeRozan und Pöltl von Kanada nach Texas.

Laut dem immer gut informierten ESPN-Journalisten Adrian Wojnarowski ist der Wechsel fix. Torontos Starspieler DeRozan wurde bereits von Präsident Masai Ujiri über den Trade informiert – und dürfte alles andere als glücklich damit sein. Der viermalige All-Star gab sich auf Instagram frustriert. Prinzipiell können Spieler in der NBA ohne persönliche Zustimmung zu anderen Vereinen transferiert werden. Dem Autor dieser Zeilen sind nur drei Spieler in der Liga bekannt, die dank einer Klausel nicht gegen ihren Willen veräußert werden dürfen: LeBron James, Carmelo Anthony und Dirk Nowitzki.

Die Raptors nehmen ein gewisses Risiko in Kauf: Der 27-jährige Leonard wird 2019 Free Agent und hat bereits angekündigt, nächstes Jahr nach Los Angeles zu den Lakers zu wechseln, um mit LeBron James zu spielen.

Chance für Pöltl

Das genaue Transferpaket sieht so aus: Leonard und Danny Green gehen nach Toronto, San Antonio erhält dafür DeRozan, Pöltl und einen Erstrunden-Pick im Draft 2019. Der 28-jährige DeRozan hat noch einen Vertrag bis 2021 (Spieleroption im letzten Jahr). Die Raptors begeben sich also in Gefahr, ihren Starspieler für eine einjährige Miete Leonards zu verlieren.

Für Pöltl ergeben sich mit dem Klubwechsel neue Chancen, allen voran kann der 22-jährige Wiener unter dem vielleicht besten Basketballcoach der Welt, Gregg Popovich, sein Spiel verbessern.

"Auf der einen Seite ist schon etwas Wehmut dabei, ich habe nach meinem Draft 2016 von den Coaches und meinen Mitspielern in Toronto die Chance und das Vertrauen bekommen, in der NBA Fuß zu fassen und mich als Spieler weiterzuentwickeln", sagte Pöltl. "Auf der anderen Seite sind die Spurs eine Topadresse und tolle neue Herausforderung. Ihre Organisation genießt den Ruf, eine der besten, wenn nicht die beste in der NBA zu sein. Ich glaube auch, dass ich vom System her gut ins Team passen könnte." (Florian Vetter, 18.7.2018)