Bild nicht mehr verfügbar.

Justin Rose trägt in Schottland Englands Hoffnungen.

Foto: REUTERS/Andrew Yates

Carnoustie – Englands Golfprofis warten schon seit 1992 auf einen Sieg bei den British Open. Die 147. Auflage des ältesten Major-Turniers beginnt heute in der ostschottischen Küstenkleinstadt Carnoustie, wo Justin Rose in die Fußstapfen von Nick Faldo treten will. Der legendäre "Sir", der am Mittwoch seinen 61. Geburtstag feierte, sorgte vor 26 Jahren für den bisher letzten englischen Triumph. Faldo gewann die Open Championship in den Jahren 1987, 1990 und 1992. Nur zehn Spieler waren in der 158-jährigen Geschichte des Turniers erfolgreicher, die meisten von ihnen spielten vor dem Zweiten Weltkrieg oder sogar noch im 19. Jahrhundert, so auch Rekordchampion Harry Vardon. Der Engländer feierte von 1896 bis 1914 insgesamt sechs Siege.

Während die stolze Golfnation nun schon 25-mal en suite nicht den Gewinner stellte, feierten die US-Profis in dieser Zeit 14 Erfolge beim einzigen Major, das außerhalb der USA ausgetragen wird. Drei davon gingen auf das Konto von Superstar Tiger Woods (2000, 2005, 2006), der bisher letzte im Vorjahr an Jordan Spieth. Auch Schottland – 1999 sorgte Paul Lawrie für einen echten Heimsieg in Carnoustie – und Nordirland durch Darren Clarke (2011) und Rory McIlroy (2014) durften während der englischen Durststrecke jubeln.

Historische Schmach beenden

Rose, der als Sohn englischer Eltern in der südafrikanischen Metropole Johannesburg geboren wurde, gilt als erster und wohl einziger Anwärter, diese historische Schmach zu beenden. Der 37-Jährige hat als US-Open-Champion 2013, Olympiasieger 2016 und Dritter der nach wie vor vom US-Amerikaner Dustin Johnson angeführten Weltrangliste die Qualität dafür. "Kaum ein Kurs ist schwerer zu bespielen, kaum ein Kurs erzählt aufregendere Geschichten", sagte Rose.

Besonderes Augenmerk bei der mit 10,25 Millionen Dollar (8,75 Millionen Euro) dotierten Veranstaltung gilt dem wieder genesenen Woods, der wegen seiner Rückenprobleme sowohl 2016 als auch 2017 bei den British Open gefehlt hatte und nun in seinem Comeback-Jahr schon teilweise passable Leistungen gezeigt hat. In Carnoustie spielte der Kalifornier bisher zweimal. 1999 wurde er Siebenter, 2007 beim Sieg des Iren Padraig Harrington Zwölfter. Wenn er "sauberes Golf" spiele, dann sei für ihn alles möglich, sagte Woods.

Von den derzeit stärksten Golfern empfahl sich zuletzt aber vor allem Brooks Koepka als Top-Favorit. Der 28-jährige US-Profi gewann im Juni in Shinnecock Hills bei New York bereits zum zweiten Mal in Folge die US Open. Österreich ist aufgrund des vorzeitigen Saisonendes von Bernd Wiesberger, der sich am Mittwoch in einer Spezialklinik in England einer Operation am lädierten linken Handgelenk unterzog, diesmal nicht vertreten. (APA, red, 18.7.2018)