Wer unter Stress steht, hat auch mehr Appetit. Das zeigte zumindest ein Experiment mit 14 Probanden.

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Stress wird zunehmend als relevanter Risikofaktor für Übergewicht gesehen. Besonders schädlich scheinen psychosoziale Belastungen wie Mobbing am Arbeitsplatz, Beziehungsprobleme und existenzielle Sorgen zu sein. Das vermuten zumindest Forscher aus Lübeck, die in einer Studie den Einfluss von Stressfaktoren auf die Kalorienaufnahme untersuchten.

Allerdings war die gewählte Stichprobe zu klein, um daraus generelle Aussagen ableiten zu können. Konkret setzten die Wissenschafter zunächst sieben von 14 normalgewichtigen, gesunden Männern einem Stresstests aus, die andere Hälfte der Versuchsteilnehmer diente als Kontrollgruppe. Danach wiederholten die Forscher das Experiment mit vertauschten Rollen.

Stress erhöht Nahrungsaufnahme

Bei allen Männern wurde die Konzentration von Energieträgern – also Stoffe, dessen Energie für den Körper nutzbar gemacht werden kann – im Gehirn und der Gehalt von Stresshormonen im Blut gemessen. Außerdem bestimmten die Wissenschafter die Blutzuckerkonzentration der Probanden. Nach dem Test durften die Männer an einem Buffett so viel essen wie sie wollten – die Menge der verzehrten Lebensmittel und deren Energiegehalt wurde ebenfalls erhoben.

Es zeigte sich, dass der Stresstest bei allen Männern den Gehalt des Stresshormons Kortisol im Blut steigerte. Bei den gestressten Probanden erhöhte sich zudem der Fettgehalt der Kost um 25 Prozent und die gegessene Menge stieg um 41 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe an. Während die Blutzuckerkonzentration durch den Stresstest nicht beeinflusst wurde, erhöhte sich die Konzentration der Energieträger im Gehirn. (red, 22.7.2018)