Moskau – Der ukrainische Geheimdienst SBU hat dem Chef des russischen Journalistenverbands für drei Jahre die Einreise verboten, teilte der Verband mit. Das Verbot für Wladimir Solowjow gelte schon seit dem 22. Februar, sei aber erst jetzt bekannt geworden. Der Verband kritisierte die Entscheidung als Verstoß gegen die Pressefreiheit.

In der Regel erteilt der SBU Einreiseverbote, wenn jemand von Russland aus auf direktem Weg auf die 2014 annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim reist. Dies ist aus Kiewer Sicht ein illegaler Grenzübertritt, da die Ukraine die Krim weiterhin als ihr Staatsgebiet betrachtet und folglich eine Reise über den ukrainisch kontrollierten Landweg verlangt. Erst im Juni hatten die Behörden zwei russische Journalisten deswegen nicht ins Land gelassen.

Verbot gilt schon seit Februar

Das Einreiseverbot gegen Solowjow war auf Initiative ukrainischer Journalisten vom SBU im Februar beschlossen worden, teilte eine Mediengewerkschaft in Kiew mit. Solowjow habe bei einem Besuch der Krim mit dem Republikchef Sergej Aksjonow eine weitere Zusammenarbeit besprochen und Auszeichnungen an örtliche Medienvertreter verliehen, hieß es zur Begründung. (APA, dpa, 19.6.2018)