Ankara – Eine Journalistin der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet" in der Türkei ist zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht in Istanbul sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass Canan Coskun "mit dem Kampf gegen den Terror beauftragte Personen zur Zielscheibe gemacht" habe, berichtete die "Cumhuriyet".

Coskun, die unter anderem über Gerichtsprozesse für ihre Zeitung berichtet, bleibt zunächst auf freiem Fuß, weil das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur, ihr Anwalt habe Berufung eingelegt.

Hintergrund ist ein Artikel Coskuns, in dem sie über Ermittlungen gegen Anwälte berichtet, denen Verbindungen zur verbotenen linksextremistischen DHKP-C vorgeworfen wird. Die Staatsanwaltschaft argumentierte laut "Cumhuriyet", dass die Akte sensible Inhalte enthalten habe, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. (APA/dpa, 19.7.2018)