Philadelphia/Burbank – Der US-Kabelkonzern Comcast gibt sich im Wettbieten mit Disney um große Teile von Rupert Murdochs Medienimperium 21st Century Fox geschlagen. Comcast verfolge die Übernahme von Fox nicht länger und konzentriere sich stattdessen auf den britischen Bezahlsender Sky, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Comcast-Chef Brian Roberts zeigte sich als fairer Verlierer und gratulierte seinem Disney-Pendant Bob Iger und dessen Team. Disney hatte sich eigentlich bereits im Dezember 2016 mit Fox geeinigt, den Großteil des Film- und Fernsehgeschäfts des Rivalen zu übernehmen. Comcast war später mit einem Gegenangebot dazwischen gegrätscht, das Disney zuletzt jedoch mit einer Offerte über 71,3 Mrd. Dollar (61,4 Mrd. Euro) übertrumpft hatte. Das jüngste Angebot von Comcast lag bei 65 Mrd. Dollar.

US-Unterhaltungsindustrie wird umgewälzt

Somit ist der Weg für die Übernahme des US-Medienkonzerns 21st Century Fox durch duen Unterhaltungsriesen Disney jetzt frei. Durch die bevorstehende Übernahme wird die US-Unterhaltungslandschaft umgewälzt. Mit Fox bekommt Disney die Filmproduktion der 20th-Century-Fox-Studios und auch einen bedeutenden Anteil an der Online-Videoplattform Hulu, mit der traditionelle US-Medienkonzerne den populären Streamingdiensten Netflix und Amazon Video Paroli zu bieten versuchen.

Zum Disney-Imperium gehören bereits die gleichnamigen Filmstudios und Kabelsender wie Disney Channel, die Television Group mit Sendern wie ABC und dem Sportsender ESPN sowie Vergnügungsparks rund um die Welt.

Bieterkampf um Sky geht weiter

Medienmogul Murdoch will nur sein Nachrichten-Flaggschiff Fox News und den größten Sportsender behalten, beide sollen vom Rest des Unternehmens in eine neue Gesellschaft abgespalten werden. Parallel liefern sich Comcast und Fox einen Bieterkampf um Sky. Sollte Fox, das bereits 39 Prozent an der Sendergruppe besitzt, den Zuschlag erhalten, so würde der Zukauf letztlich wohl ebenfalls an Disney weitergereicht. Zuletzt machte Comcast allerdings das höhere Angebot. (APA/dpa, red, 19.7.2018)