New York – Dass Cannabis in immer mehr Ländern, zumindest zu medizinischen Zwecken, legalisiert wird, bringt zunehmend auch Investoren auf den Geschmack.

Der Beweis, dass aus den heilenden Pflanzen ein blühender Milliardenmarkt wird, muss zwar erst erbracht werden, doch wollen Schätzungen zufolge weltweit immerhin schon mehr als 300 Unternehmen mit der Legalisierung von Hanf auch Geld verdienen. Mit Tilray, einem lizenzierten Produzenten von medizinischem Cannabis in Kanada, sucht nun ein weiterer Anbieter einer Grow-Story den Weg zum finanziellen Mainstream, an die Wall Street.

Junges Unternehmenspflänzchen

Der Start an der Nasdaq am Donnerstag wurde mit Spannung erwartet. Denn immerhin ist es das erste Unternehmen aus dem einst klandestinen Business, das hier sein Debüt gibt. Die Voraussetzungen scheinen gut. Die Preisspanne der ausgegebenen Aktien lag bei 14,00 bis 16,00 US-Dollar, die Bewertung am Mittwochnachmittag bei 17 US-Dollar. 153 anstelle der erwarteten 144 Millionen US-Dollar spülte der IPO den Kanadiern in die Kassen. Zu Handelsstart am Donnerstag machten die Anteilscheine einen Luftsprung von 20 Prozent.

Die Einnahmen will Tilray zur Verbesserung der Liquidität und dem Ausbau der Produktionskapazitäten nutzen. Das erst im Jahr 2014 gegründete Unternehmen geht seine Expansion forsch an, ist mittlerweile in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, vertreten. Mithilfe strategischer Allianzen wie etwa mit Sandoz will man neue medizinische Cannabispräparate entwickeln und vermarkten. (rebu, 20.7.2018)