Italiens Innenminister Matteo Salvini drohte, Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano den Polizeischutz zu entziehen, nachdem dieser ihn kritisiert hatte. Weil Saviano ihm daraufhin vorwarf, der Mafia zu helfen, hat Salvini ihn nun geklagt.

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Rom – Italiens Innenminister Matteo Salvini hat nach eigenen Angaben den Verfasser des Anti-Mafia-Bestsellers "Gomorrha", Roberto Saviano, wegen Verleumdung geklagt. "Ich habe Klage gegen Saviano eingereicht, wie versprochen", schrieb Saviano am Donnerstagabend auf Twitter.

"Ich akzeptiere jede Kritik, aber ich erlaube niemandem zu sagen, dass ich der Mafia helfe", erklärte der Minister. Saviano, der seit der Veröffentlichung seines Buchs über die Mafia im Jahr 2006 unter Polizeischutz steht, hat Salvini wiederholt wegen seiner ausländerfeindlichen Politik kritisiert.

"Der Hass wird dich zu Fall bringen"

Im Juni drohte der Innenminister dann, seinem Kritiker den Polizeischutz zu entziehen. "Die zuständigen Behörden werden prüfen, ob Saviano gefährdet ist. Ich weiß, dass er viel Zeit im Ausland verbringt", schrieb Salvini dazu auf Facebook. Als Antwort kritisierte Saviano die "widerliche" Atmosphäre in Italien. In einem Facebook-Video bezeichnete er den Innenminister zudem als "Idioten" und sagte, er sei glücklich darüber, "einer seiner Feinde" zu sein.

Anfang dieser Woche veröffentlichte Saviano auf Twitter ein Foto einer tot im Mittelmeer treibenden Flüchtlingsfrau und eines Kindes und fragte dazu, "wie viel Freude" dieses Bild dem Minister und Chef der fremdenfeindlichen Lega machen werde. "Der Hass, den du gesät hast, wird dich zu Fall bringen", schrieb Saviano. (APA, 20.7.2018)