Wien – In einem Brief an die griechische Botschaft in Wien hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Donnerstag gegen die Vorgehensweise der griechischen Behörden gegenüber ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz und sein Team an der griechisch-albanischen Grenze in Kakavia protestiert.

Wehrschütz wollte am Mittwoch im Grenzgebiet für die "ZiB 2" einen Beitrag über Migration drehen und Interviews mit Frontex-Beamten führen, heißt es in einer Aussendung des ORF.

Die im Vorfeld erteilten Genehmigungen seien von den lokalen Behörden an der Grenze nicht anerkannt worden. Stattdessen seien er und sein Fahrer ohne Begründung rund eineinhalb Stunden am Grenzübergang festgehalten worden. Sie hätten erst nach einem Anruf bei der österreichischen Botschaft in Athen die Papiere zurückerhalten und passieren dürfen. Es sei dem ORF-Team nicht möglich gewesen, seiner Arbeit, wie vorangekündigt und vorbesprochen, nachzugehen.

ORF-Generaldirektor Wrabetz erklärte dazu: "Das Verhalten der griechischen Behörden gegenüber dem ORF-Team ist ein inakzeptabler Eingriff in die journalistische Berufsausübung, gegen den wir auf das Schärfste protestieren. Die massiven Behinderungen, denen Christian Wehrschütz und sein Team ausgesetzt waren – vorübergehendes Festhalten inklusive Beschlagnahmung von Dokumenten, Verweigerung des Drehs und Verhinderung eines Interviews trotz vorliegender Genehmigung – sind eine nicht zu tolerierende Einschränkung der Medienfreiheit und Missachtung des öffentlich-rechtlichen Informationsauftrags, den der ORF im Dienst der österreichischen Bevölkerung erfüllt." (APA, 20.7.2018)