Das ist er, der beste Wagen der Welt, der Renault Modus der ersten Generation.

Foto: Renault

Ulli brach auf der Straße in Tränen aus. "Frau Doktor, weinen S' nicht", sagte der ältere Herr aus Oberpullendorf. Er hatte ihr gerade den Wagen abgekauft, hatte bereits die Schlüssel in der Hand und wollte wegfahren. Es war nicht irgendein Wagen. Es war ihr Wagen. Seit 13 Jahren Ullis Renault Modus.

Netter Herr

"Ich werd gut zu ihm sein", versprach der Herr aus Oberpullendorf und gab Ulli noch einen Tipp: "Schauen S' einfach nicht hin, wenn ich wegfahr." Das war sehr nett von ihm.

1.200 Euro hat er bezahlt und gut verhandelt. Ulli hatte den Modus für 1.500 Euro inseriert und zuvor schon ein besseres Angebot, 1.350 Euro, erhalten. Aber das war ein grobschlächtiger, böser und gemeiner Autohändler, der den Modus gleich in die Ukraine oder nach Afrika schicken wollte. Dem wollte sie das Auto nicht verkaufen. Er zog fluchend von dannen.

Was dazu kommt ...

Zu Ullis emotionaler Aufwallung muss man vielleicht sagen, dass sie schwanger ist, da spielen die Hormone verrückt, hab ich mir sagen lassen, auch wenn man ein Auto verkauft. Und 13 Jahre sind eine lange Zeit. Gehalten hat er gut, der Modus. Gleich nach dem Kauf hatte es einen kapitalen Motorschaden gegeben, dann hat Renault den Motor ausgetauscht, seitdem lief er praktisch pannenfrei. Aus Ullis Sicht das beste Auto der Welt, so schön, praktisch und tüchtig. Von den neuen Autos hält da keines mit.

Am Abend schickte der Mann aus Oberpullendorf noch eine SMS: "Bin gut angekommen. Das Auto ist sehr gut gefahren!" Das war wieder sehr nett von ihm. Ulli brach in Tränen aus. (Michael Völker, 23.7.2018)