Washington – Die Regierung von US-Präsident Donald Trump plant einschneidende Änderungen am Gesetz zum Schutz bedrohter Wildtierarten. Die am Donnerstag vorgelegten Vorschläge für eine Reform des vor 45 Jahren erlassenen Bundesgesetzes alarmieren Naturschützer, die eine deutliche Abschwächung von Artenschutzstandards befürchten.

Die Änderungen am so genannten Endangered Species Act von 1973 zielen unter anderem darauf ab, einen Satz zu streichen, der wirtschaftliche Überlegungen von Entscheidungen zum Tierschutz trennen soll. Andere Vorschläge der Regierung würden dazu führen, dass die Schutzniveaus von Fall zu Fall variieren und bedrohte Arten nicht automatisch denselben Schutz erhalten wie vom Aussterben bedrohte.

Schwächung des Artenschutzes

Bürger haben nun 60 Tage Zeit, Stellungnahmen zu dem von der US-Regierung in Washington veröffentlichten Entwurf abzugeben. Bis zum Jahresende könnte der Gesetzgebungsprozess abgeschlossen sein.

Umweltschützer kritisierten das Vorhaben der Regierung. Dieses sei "ein durchsichtiger Versuch, den Artenschutz zu schwächen", erklärte der Vizedirektor der Wildlife Conservation Society, John Calvelli. Der demokratische Senator Tom Carper kündigte politischen Widerstand an. Die Pläne zeigten erneut, dass Trumps Regierung "die Interessen der Industrie über die Interessen der Bürger" stelle.

Schlecht für Weißkopf-Seeadler und Buckelwale

Der Endangered Species Act gilt als weltweites Paradebeispiel für staatlichen Artenschutz. Ihm wird zu Gute gehalten, zahlreiche bekannte und ihr Ökosystem prägende Arten gerettet zu haben. Dazu gehören unter anderem Weißkopf-Seeadler, Seekühe und Buckelwale. (APA, 20.7.2018)