Yaounde – Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat angesichts der Gewalt in Kameruns englischsprachigem Landesteil ein Einschreiten der internationalen Gemeinschaft gefordert. Die Organisation wirft Militär und Separatisten in einem Bericht schwere Menschenrechtsverstöße an der Zivilbevölkerung der westlichen Region vor.

"Die Menschenrechtslage in Kamerun hat Krisenniveau erreicht und könnte sich noch deutlich zuspitzen", erklärte die Afrika-Direktorin der Organisation, Mausi Segun, am Donnerstag in New York (Ortszeit). Sicherheitskräfte hätten exzessive Gewalt gegen Demonstranten angewendet, mutmaßliche Separatisten gefoltert und Zivilisten getötet, so die Menschenrechtler. Die anglophonen Separatisten wiederum hätten Zivilisten erpresst, entführt und getötet.

Kameruns englischsprachige Provinzen nahe der nigerianischen Grenze machen etwa 20 Prozent der Bevölkerung des zentralafrikanischen Landes aus. Seit Ende 2016 kommt es dort verstärkt zu Protesten gegen die französischsprachige Mehrheit des Landes. Eine Gruppe anglophoner Separatisten erklärte im Oktober unter dem Namen "Ambazonia" ..symbolisch die Unabhängigkeit ihres Landesteils. (APA, 20.7.2018)